Wie es dazu gekommen ist:
Als wir im Herbst letzten Jahres von unserer wirklich tollen Reise in die Toskana und nach Venedig zurückgekommen sind, haben wir festgestellt, dass zwei Wochen Urlaub zwar super sind, aber leider unser Fernweh nicht wirklich abdecken können. Irgendwie ist dabei der Wunsch nach einem Urlaub so lange, bis wir keine Lust mehr haben zu reisen, entstanden. Und je länger wir darüber nachgeträumt haben, kam plötzlich die Erkenntnis: „Wir machen das einfach“. Aber so einfach ist das ja nicht…
Zuerst mussten ja mal die Voraussetzungen geklärt werden:
Meine beiden Chefs haben erstaunlich schnell „Ja“ gesagt („Das ist ja wie eine Schwangerschaft“ – vielen Dank dafür!) und wir haben eine Möglichkeit gefunden, wie sich das verwirklichen lässt. Es geht ja um vier Monate, in denen ich kein Gehalt bekommen würde. Aber wir haben zusammen eine tolle Lösung gefunden. Der erste Monat ist durch Resturlaub und kommenden Urlaub aus dem nächsten Jahr abgedeckt, für die restlichen drei Monate habe ich seit April diesen Jahres auf einen Teil meines Gehalts verzichtet, den ich in den Monaten Februar bis April ausgezahlt bekomme. So sind die laufenden Kosten zu Hause abgedeckt.
Olaf hat als Selbstständiger diese Möglichkeit leider nicht. Aber er hat das ganze Jahr über Vorbereitungen getroffen, wie sich diese Zeit überbrücken lässt. Und er kann von überall auf der Welt aus arbeiten, ist meist über E-Mail und Telefon erreichbar. Zu Hause haben wir unser Homeoffice in Form unserer wundervollen Tochter Lisa, die sich bereit erklärt hat, eingehende Bestellungen zu bearbeiten.
Den Zeitpunkt des Starts unserer Reise haben wir willkürlich festgelegt. Zum einen brauchten wir das Jahr für die Planung, denn vier Monate zu planen sind etwas anderes als eine Reise für zwei Wochen. Für viele Reiseziele haben wir uns zunächst begeistert, die meisten sind wieder ausgeschieden wegen
· zu teuer (Neuseeland, Australien)
· nicht auf der Route (Afrika)
· zu gefährlich (Ecuador)
· zu hoch (Bolivien, Peru)
Von Vornherein stand für uns fest, dass es in Indien losgehen soll. Schon lange ist Indien unser Traum. Da wir aber schon so einiges über dieses Land gehört und gelesen haben (schwer allein zu bereisen, laut, voll, überall Kühe, unpünktlich, etc.), haben wir uns zum Start unserer Reise für eine organisierte Rundreise von „Erlebe Indien“ entschieden. Wir konnten unter verschiedenen Bausteinen wählen und haben so nun eine Tour zusammengestellt, die uns in 17 Tagen quer durch Rajasthan führen wird. Wir haben vorgebuchte Hotels und Fahrer, die uns zum nächsten Ziel bringen. Ein bisschen gepudert zwar, aber dafür sicher… Highlights sind eine Übernachtung in der Wüste, die heilige Stadt Varanasi und natürlich das Taj Mahal – mein Traum! Auch einen Bollywood-Film werden wir uns in Indien im Kino anschauen…
Von Indien aus werden wir dann nach Laos weiterfliegen, aber hier sind wir ganz auf uns gestellt. Es folgen dann Thailand, Bali – Insel der Götter, Hongkong, Big Island Hawaii, Kalifornien, Belize und zu guter Letzt New York. Die Hotels in den großen Städten (Bangkok, San Francisco, Los Angeles, Hongkong und New York) haben wir vorgebucht – unglaublich, wie teuer die Hotels sind. Ich glaube aber, wir haben eine gute Wahl getroffen (meist zentral und noch bezahlbar).
Beim Lesen vieler Blogs und Reiseberichte kamen dann natürlich Wünsche für unterwegs auf:
· einmal im Leben ein Sari tragen (Petra)
· Whitewater-Rafting
· ein Ballonflug (Vang Vieng in Laos)
· in allen Ländern Handwerker besuchen (Olaf)
· im Baumhaus übernachten
· in San Francisco am Pier 39 Hummer essen
· in Las Vegas ins Casino gehen
· in Indien mit dem Nachtzug fahren (von Delhi nach Varanasi, oh oh)
· in Thailand unseren Tauchschein machen
· auf Big Island glühende Lava ins Meer fließen sehen
Nachdem die Route nun feststand, haben wir uns auf den Weg ins Reisebüro gemacht. Vorher haben wir über Momondo immer wieder die Oneway-Tickets geprüft und dabei immer den günstigsten Preis zugrunde gelegt. So haben wir einen Preis ermittelt, von dem wir aber wussten, dass es dabei nicht bleiben wird. Im Reisebüro haben wir uns dann für ein „Round-the-World-Ticket“ entschieden, das alle unsere Wünsche beinhaltet. Wir haben jetzt zwar eine nur noch eingeschränkte Möglichkeit, uns spontan anders zu entscheiden, auf der anderen Seite können wir die Flüge für wenig Geld umbuchen (macht das Reisebüro in Hamburg für uns).
Das Ticket fest zu buchen, war ein besonderes Highlight in der Vorplanung!
Schon im Februar haben wir zur Vorbereitung mit Sport angefangen – wir, die bisher noch nie (Petra) bzw. seit Jahrzehnten nicht mehr (Olaf) gesportelt haben. Wir machen seitdem dreimal in der Woche unser Training, ein bisschen Ausdauer, ein bisschen Krafttraining, und abgenommen haben wir dabei auch noch! Unseren Gesundheitscheck haben wir hinter uns gebracht und auch die notwendigen Impfungen – wir fühlen uns fit, es kann losgehen!
Dann kam der Einkauf unserer Ausrüstung:
Von Vornherein stand für mich fest, dass ich keinen schweren Rucksack über Monate auf dem Rücken haben will. Auch Olaf hat sich hier schnell überzeugen lassen – zwar nicht von mir, aber vom Globetrotter-Berater. Wir haben jetzt ganz tolle Rollkoffer, die wie Reisetaschen aussehen und die man auch auf dem Rücken tragen kann – aber nicht muss. Dazu kommt ein Tagesrucksack. Das ist alles. Mal sehen, wie alles hineinpasst, in Kürze werden wir zur Probe packen…
Dazu kamen dann die weiteren Gadgets: Stirnlampen, Schlafsack-Inlays, Trillerpfeifen (bei Gefahr), ein Damen-Urinal, es gibt so viele schöne Dinge bei Globetrotter, der Einkauf hat echt Spaß gemacht.