Wenn nicht jetzt, wann dann?


Tote Hose

Zur rechten Zeit hatten wir dann heute unser Frühstück. Blaubeerwaffeln zum Selbermachen, Petra hat sich die Prozedur zeigen lassen und uns dann mit den Dingern versorgt. Eine ordentliche Tasse Kaffee später sind wir dann in unser schön gepacktes Auto gestiegen und haben unser Ziel für den heutigen Tag ins Navi eingegeben. Needles soll interessante Bootstouren auf dem dort ganz friedlichen Colorado River zu bieten haben.


 

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Unfassbar groß

Heute steht die gestern gebuchte Bustour zum Grand Canyon an. Sehr schön! Also standen wir pünktlich um 6.15 Uhr vor unserem Hotel und Überraschung: Der nette Tour-Verkäufer holt uns doch tatsächlich mit seinem Privatwagen ab! Erläutert lächelnd, dass er so sicherstellen kann, uns wohlbehalten im richtigen Bus zu wissen. 
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Harte Dollar, viele Lichter

Bevor wir diese gastfreundliche Stadt Richtung Las Vegas verlassen, gönnen wir uns ein Frühstück. Unter einem ganz besonderen Tor hindurch geht es zum Parkplatz hinterm Haus. Der Bogen hat sich einmal vor vielen Jahren in Las Vegas befunden, fiel dort Baumaßnahmen beinahe zum Opfer. Für kleines Geld kam er nach Beatty und ziert nun mit seinem 1950er Jahre Charme den Ort.
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In der Salzpfanne

Gestern schon waren wir von der Landschaft beeindruckt. Flach, kein Baum, kein Strauch steht im Blickfeld. Die Straße verläuft schnurgerade  und verschwindet an der Horizontlinie. Dann wieder Hügel, sie sehen aus, als hätte hier jemand über Jahre Steinladungen abgekippt. Wir sind im Death Valley.
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Galaktisches Plätzchen

Heute hat der Bäcker auf! Mit deutschem Brot, Brötchen, gutem Kaffee und einer Sammlung deutscher Erinnerungsstücke. Natürlich durften hier dann auch die typischen Bierkrüge in allen Größen und eine zur Verfügung gestellte Bierdeckel-Sammlung nebst einer Kuckucksuhr nicht fehlen. Frühstück war lecker, auf ins Auto, heute fahren wir durch den Nationalpark Death Valley nach Beatty.
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Donnernd durch den Ort

Für uns ist King City schon abgehakt, wir beschließen nun, uns in Richtung des Death Valley zu bewegen. Fahren bis wir keine Lust mehr haben, irgendwo im Nirgendwo übernachten. Von wegen Nirgendwo: Das kleine Städtchen Tehachapi hat es uns richtig angetan!
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Jeffers' Haus

Carmel by the Sea ist ein wirklich hübsches Städtchen, hier haben sich vor vielen Jahren einige Künstler niedergelassen, den Ort durch spezielle Architektur und andere Sichtweisen mit geprägt.
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Supermarkt-Special

„Ich krieg mich nicht mehr ein!“, so Petras Kommentar zu dem schon angesprochenen Supermarkt-Erlebnis. Von allem alles, so auch mein Eindruck. Hier hat die Qual der Wahl ihren Ausdruck gefunden. 
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Highway No. 1

Mit dem Taxi sind wir dann zur Autovermietung gefahren, haben nach einigem Hin und Her ein funktionierendes Navigationssystem erhalten. Die Amis sind sehr freundlich zu uns, mit Schwierigkeiten gehen sie locker und kompetent um. Die doch sehr korpulente Dame aus der Vermietung lag bis zur nicht vorhandenen Taille im Auto, lachend, scherzend und sehr hilfsbereit. 
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Vintage Stadtteil

Im Hotel gibt es morgens erst einmal Kaffee auf dem Zimmer, wir dürfen uns am kleinen Buffet vor der Rezeption bedienen. Für den flüssigen Morgenbedarf wird hier gesorgt, Frühstück gibt es auf der anderen Straßenseite. Sehr praktisch: Gegenüber gibt es einen Waschsalon. Also hinein mit den ¼ $, schön getrennt nach hell und dunkel die Wäsche. So langsam erhielten unsere Wäschestücke wieder ihre Originalfarbe, das indische Waschexperiment hat doch keine bleibenden Schäden verursacht. Während die Maschinen trudeln, nehmen wir ein schönes Frühstück zu uns, alles ganz entspannt. Umpacken in den Trockner, klasse, noch einen Kaffee bitte…
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Eis kalt und eiskalt

Bislang haben wir immer gute Erfahrungen gemacht, wenn wir uns einem lokalen Busunternehmen anvertraut haben, um die Großstadt kennenzulernen. So war es auch hier. Die professionellen Stadtführungen bieten im Allgemeinen einen Audioguide an, den Knopf im Ohr bekommt man beim Entern des Busses. Für 48 Stunden haben wir unser Ticket erworben, so bleibt uns Zeit, an interessanten Stellen das HopOn-HopOff-Angebot zu nutzen. Die Busse fahren hier in der Stadt regelmäßig die Touri-Abladeplätze an, etwa alle halbe Stunde. 
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Pier 39

Da sind wir also angekommen, das amerikanische Festland betreten wir nach unseren Flügen in San Francisco. Ablauf wie immer, Koffer holen, Taxi finden und erst mal zum Hotel.

Schon die Fahrt mit dem Taxi macht nicht nur klar, dass wir in einer großen Stadt sind. Die Bilder aus „Die Straßen von San Francisco“, einer alten Fernsehserie, drängen sich in den Kopf. Steilste Straßen, mal geht es hinauf, dann um so steiler wieder runter. „Wie oft müssen Sie eigentlich ihre Bremsbeläge erneuern?“, interessierte ich mich beim Fahrer. „Alle neun Monate, wenn man achtsam fährt.“, lautete seine Profifahrer-Auskunft. Bei mir hat diese Aussage kullerrunde Augen verursacht. Bei Gelegenheit frage ich mal in einem Hamburger Taxi nach. 

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Mahalo, Hawai'i

Unseren letzten Tag auf Hawaii, Big Island, hatten wir schon seit einigen Tagen zumindest teilweise geplant. Ein wirklich schönen Strand, so mit weißem Sand, Palmen, nicht so überlaufen, schattigen Plätzchen, weitem Blick über die Bucht bei möglichst blauem Himmel sollte es sein. Die letzten Stunden mittendrin im Klischee, das wärs!
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Grüner Sand

Ein Mega-Frühstück in Pahoa haben wir uns dann angedeihen lassen. Bis auf ein Gläschen Sekt – Spass – war alles dabei, was einen amerikanisch-hawaiianischen Start in den Tag so ausmacht. Rührei mit allerlei hineingeschnippelten Gemüse, gebuttert in der Pfanne gerösteter Toast, ein niemals leer werdender Becher mit gutem Kaffee, Pancakes, Spiegelei (sunny side up), Marmelade, Obst, garniert mit einer Hibiskus-Blüte, dem Symbol Hawaiis. Also alles, was für den leichten Start in den Tag so geboten wird.
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Ironman and iron stomach

Früh sind wir dann losgefahren, wir hatten uns mit Danielle und JP verabredet. Die beiden sollten ihr Auto um 11.00 Uhr abliefern, dort an der Abgabestation haben wir die beiden dann auch aufgesammelt. 

Kona kennen wir natürlich nicht so gut wie Danielle und JP, acht Tage hatten die beiden Kanadier hier. Schön war es, sich führen zu lassen, die kleinen Erlebnisse zu hören, die sich hier und da abgespielt hatten. 

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Tramper-Navi

Bei Sonia gibt es kein WiFi, das ist gut und schlecht zugleich. Gut, weil wir  sonst diesen wunderbaren Ort noch später verlassen hätten. Einen Spaziergang haben wir gemacht auf ihrem Grundstück. OK, war kurz, aber die Idee, die fast undurchdringliche Natur mit einer Machete so zu kürzen, dass verwunschene Wege entstehen, hier und dort Obstbäume zu pflanzen, den organischen Abfall aus den Häusern hier zum Kompostieren zu lagern: Wunderbar! 

Schlecht übrigens, weil wir mit dem Blog nicht weiterkommen und kein Kontakt zu unseren Lieben zu Hause möglich ist.

Also, auf zum Frühstück in Pahoa, dort erst einmal WiFi gefunden.  Meldung nach Hause, Frage ans WWW: Was gibt es hier? Antwort: Schwimmen im Hot Spring, einer kleinen Bucht direkt an der Küste. Angewärmt von thermalem Wasser. Cool! Hin! Zu. Ab Mittag offen. Gut. Bis dahin? Aus dem Auto Gegend begucken. OK, kannst sitzen bleiben. Los.

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Traumplätzchen

Heute machen wir also einen Haken an Hilo, dieser schönen Stadt mit diesem günstigen Hotel - zugegeben, der Poolbereich ist nicht der charmanteste ;-). Natürlich haben wir nicht alles sehen können in dieser Region, dafür werden wir uns auch noch belohnen: Frühstück bei Ken – natürlich stehen Pancakes auf der Wunschliste – dann die Fahrt nach Pahoa, Sonias Airbnb haben wir ja schon gebucht und freuen uns darauf. 
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Vulkan? Vulkan!

Die Vulkan-Tour mit Danielle und JP steht heute auf dem Programm. Wir haben uns einen erfahrenen Guide für sechs Stunden gebucht, werden mit ihm in seinem Geländewagen den grossen Naturpark erkunden. 

Danielle und JP haben eine weite Anfahrt, 2,5 Stunden. wir kommen von der anderen Seite, fahren nur 1,5 Stunden. Pünktlich stiegen wir in den SUV, stellten uns kurz vor, baten um eine dem deutschen Ohr angepasste Sprechgeschwindigkeit und los ging es. 

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Zeitreise

Heute geht es zu einem richtigen amerikanischen Frühstück: „Kens“ war uns empfohlen worden,  die Pancakes seien Legende. Wir enterten den Laden und befanden uns in einem Lokal der fünfziger Jahre, auch hier alles stimmig bis ins Detail. Rote Kunstleder-Sitzbänke, nach aussen verspiegelte Fenster, gerahmte Fotos mit den Ken-Highlights der letzten Jahre, eine Speisekarte, dick genug, um eine halbe Stunde Lesefreude zu haben. Auch hier kam erst einmal das Eiswasser, eine freundliche Begrüssung.
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Über den Berg

Die Frühstückssituation in diesem Bed- and Breakfast ist ein wenig skurril: Da sitzen die Gäste an einem halbrunden Tisch auf einer Bank, der Hausherr hat den davorgestellten, runden Tisch für sich und seine Frau. Unmengen der jeweilig angebotenen Speisen werden in Schüsseln herumgereicht, jeder greift zu und eine fast familiäre Situation entsteht. Bratkartoffeln und Rührei gab es heute, genau das richtige für einen Nichtfrühstücker wie mich… Die Stimmung und der Kaffee waren gut. 
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Lava und Poke

Alle Gäste dieses Bed & Breakfast Hauses fanden sich wie gewohnt zum gemeinsamen Frühstück ein, wir waren die Neuen. Natürlich stellten sich alle gegenseitig vor, unsere Ankunft hatte sich schon herumgesprochen. Die Geschichte mit dem aus unserer Sicht zu teuren Mietwagen hat die ganze Gruppe interessiert. Dass wir letzte Nacht das gleiche Auto mit allen Versicherungsleistungen statt für 790,00 $ für 420,00 $ mieten konnten, hat beeindruckt. Zwei wirklich nette Kanadier haben wir hier zum ersten Mal getroffen: Danielle und Jean-Paul luden uns denn auch gleich ein, gemeinsam in ihrem Auto zum Flughafen zu fahren, unseren Mietwagen zu übernehmen, um dann zusammen in einem Auto eine Tour in den Norden Big Islands zu unternehmen. Eine wunderbare Fahrt war das! Kilometerlang sind wir an den unterschiedlichsten Lavafeldern vorbeigefahren, wir haben uns staunend über den Umstand unterhalten, dass wir ja eigentlich um die Spitze des höchsten Berges (vom Grund der See bis an die Spitze 14.000 Meter!) herumkurven, haben die Steilküste bestaunt, uns gegenseitig auf Besonderheiten im Umfeld aufmerksam gemacht.  
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Flughafengeschichten

Reisetag. Wie üblich: Mit dem Taxi zum Flughafen. Dann etwas Tolles: Uns fielen Schülergruppen von drei bis vier Halbwüchsigen auf, die ein wenig verschüchtert mit Klemmbrettern im Arm in die Runde linsten. Da wir viel Zeit hatten, haben wir uns nach Einchecken des Gepäcks dem Eingangsbereich noch einmal genähert. Recht schnell wurden wir dann angesprochen. Ein Schüler fragte höflich, ob wir bereit wären, ihm ein  Interview zu geben. „Klar, fangt mal an.“ Der Reisegrund, Alter, Länge der Reise, Herkunftsland, Lieblingsschauspieler international. „Fan eines Vereins?“, „Ja!“, „Welcher?“, „HSV!“, „Kenn ich, das sind doch die, bei denen eine Uhr die Zeit in der Liga angibt. Finde ich gut!“ 
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Hot im Pot

Früh sind wir dann zum Pier gelaufen, um die anderen angebotenen Bustouren durch diese faszinierende Stadt zu machen: Auf dieser Seite der Stadt ist es natürlich Kowloon. Viele unterschiedliche Gesichter hat diese Stadt, die Viertel haben dennoch jeweils eigene Aufgaben: In einem werden Schmuckstücke gefertigt und verkauft, in dem angrenzenden sind es dann alle für die Ausstattung einer Wohnung notwendigen Artikel, wieder andere haben sich auf Restaurants oder Elektronik spezialisiert. Hongkong hat aber viel mehr zu bieten als nur Geschäfte: Große, unberührte Naturflächen laden zum Spazieren oder Wandern ein, es gibt einsame Strände zu erkunden. Die Fahrt mit dem Bus macht aber auch klar, dass Baugrund hier extrem teuer ist. Selten haben wir Gebäude mit nur zwei oder drei Stockwerken gesehen. Wenn dann waren dies Villen mit Meerblick, besessen von Menschen, die sich um den Preis einer solchen Immobilie weniger Gedanken machen müssen als der einfache Millionär.
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Hoch, höher, Hongkong

Frühstück im gut besetzten Hotel ist so eine Sache. Da die Zimmer auf jeweils zwei Personen ausgelegt sind, haben wir zunächst keinen Platz gefunden. Wir haben jetzt schon Übung: Einer von uns beiden hält Ausschau nach einem Tisch, der zweite fängt schon einmal an, den Toast zu rösten (erst im Hotel merkt man, wie lang ein solcher Toaster braucht) und die meist steinhart gekühlte Butter samt Marmelade und Erdnussbutter auf einem Teller zu arrangieren. Sobald ein Tisch frei wird, setzt sich der Tisch-Scout, wartet die Anlieferung der Speisen auf dem Tisch ab, setzt sich sofort wieder in Bewegung, um Saft und Kaffee zu organisieren. Klappt gut!

Ein Spaziergang zur Mole solls als erstes sein, also rein in die Straßenschuhe und los. Soll ja gar nicht weit sein, so 1,5 bis 2 Kilometer…. Nach 4 Kilometern dann die Erkenntnis. Wir sind in die falsche Richtung gelaufen. Verd…! Nicht ärgern lassen ist die Devise – also Taxi geordert und bequem sind wir bis zum Anleger der Hafenfähren chauffiert worden. 

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Hi, Hongkong!

Mit dem Taxi ging es zum Flughafen, der Zubringer-Flug über Kuala Lumpur bringt uns dann in das mit Neugier erwartete Hongkong. Ein riesiger, perfekt organisierter Flughafen! Wie üblich sind wir mit dem Taxi zum Hotel gefahren, schon vorher haben wir am Info-Desk die zu erwartenden Kosten erfahren. 
Unser Hotel in Kowloon ist klein, auf asiatische Gäste ausgelegt. Nett wurden wir hier begrüßt, um Entschuldigung gebeten, dass der Fahrstuhl nicht funktioniere. Also aufs Zimmer mit unserem Gepäck, klein ist der Raum, wir schlafen in zwei mit den Längsseiten jeweils an die Wand gestellten Betten. Ungewöhnlich war, dass wir kein Fenster im Raum hatten. Egal. Raus aus der Bude und auf ins Getümmel. Dass wir erst um 23.00 Uhr hier angekommen waren, hat uns nicht gestört, auf der Straße war Mitternacht jedenfalls nicht spürbar. Überall wurde gegessen, getrunken und geshoppt. Natürlich müssten wir uns jetzt erst einmal ein Belohnungs-Bierchen gönnen. So haben wir dann in einer grossen Garküche halt gemacht. Der Kellner brachte uns eine megadicke Speisekarte, ein Ringbuch gefüllt mit den unterschiedlichsten Speiseangeboten. Staunend durchforsteten wir den bebilderten Wälzer und entschieden uns dann doch, beim Bier zu bleiben. „It tastes better than it looks!“ beschied uns dann der grinsende Verkaufs-Stratege. Half nix. Es blieb beim Bier und bei dem Entschluss, die kulinarische Seite Hongkongs dann morgen zu erkunden.
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Bye bye Bali

Schon ist unser Aufenthalt auf Gili Air wieder zu Ende: Am Morgen nehmen wir Abschied von unserer kleinen Hütte und dem wunderschönen Strand. Unsere Fahrt nach Jimbaran bringt uns einem Wiederholungs-Ziel näher. In einem der Strandrestaurants wollen wir essen, wie bei unseren Bali-Aufenthalten zuvor. Also rauf auf die Fähre, rüber nach Bali, rein in den Mini-Bus. Das Hotel ist schnell bezogen, Zimmer ok. Also wieder raus aus, ein Strandspaziergang ist hier ein MUSS. Anders als auf Gili Air ist der Strand hier sehr weitläufig, einheimische Familien spielen am Wasser. Schön, dass hier so wenige Touristen herumlaufen. Kaum haben wir diesen Gedanken ausgesprochen, werden wir mit der Kehrseite konfrontiert. An diesem Stand, an dem wir nun gerade standen, waren wir die ersten Interessenten des Tages. Es war gegen 16.30 Uhr.
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Unter Wasser

Am nächsten Morgen haben wir unser Frühstück auf der Hotelterrasse direkt am Meer genossen. Aus einer Karte konnten wir uns unser Essen auswählen und so bekamen wir Eier, Toast und Früchte, so wie wir es inzwischen gewöhnt waren. Nach dem Frühstück haben wir einen schönen Strandspaziergang gemacht, im Gepäck hatten wir die zuvor ausgeliehene Schnorchelausrüstung, unser Schwimmzeug und natürlich unsere neu erworbenen Traveller-Handtücher. 
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Super Sunset

Pünktlich würden wir abgeholt, sehr sehr nett verabschiedet und es  ging los auf die Sammel-Tour für die Fähre Fahrenden. Mit einigen netten Leuten fuhren wir also die 2,5 Stunden im Van bis zum Pier, luden unser Gepäck aufs Schiff, schon wieder auf See. An wunderschönen Inseln vorbei (eine sah aus, wie ein Walfisch, mit einem an der richtigen Stelle gepflanzten Baum: So sah es aus, als bläse der Wal gerade einen Schwall Wasser aus), einer guten Stimmung an Bord (Reggae-Musik) und erträglich hohen Wellen steuerten wir die Gili Islands an. Die ersten Reisenden gingen vorher von Bord, auf dieser Insel (Gili Trawangan) gab es noch nicht einmal einen Pier, die Gangway lag direkt auf dem Strandsand. Holla: Wir sind ja nur noch ein paar Wenige. Weiter also, nur noch ein paar Minuten. Hier sind wir also, auf Gili Air. Ein Inselchen, gut zu Fuss in einer Stunde zu überqueren, und das in jeder Richtung. Keine Autos, dafür Pferdekutschen.
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Und sonst so...

Kein Zweifel, Ubud ist schön. Das haben auch viele andere Reisende erfahren, sind deshalb – wie wir – an diesen Ort gereist. Für uns hatte sich das Städtchen aber irgendwie erledigt. So fehlte der Antrieb, sich den aktiven Verkäufern auszusetzen und die Lust, hier noch Neues zu entdecken. Terrasse ist auch schön! Lesen, schwimmen im Pool, Pläne machen für die nächste Zeit. Und ZACK: Gili Air soll ganz schön sein (Dank an Astrid und Gunnar). Internet-Check: Nicht schlecht! Reise per Mini-Van und Fähre. Cool. Machen wir! 

Ein ganz großes Kompliment an unseren Vermieter. Die zehn gebuchten Tage auf den nun erreichten Zahlungsbetrag zu reduzieren: Kein Problem. Also geht es übermorgen los. Von einer kleinen Insel auf eine winzige. Reisen macht Spaß. Reissleine ziehen und ab.  

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Affentempel

Ausschlafen geht hier wirklich leicht! Also haben wir unser Vorhaben, den Affentempel zu besuchen, ganz locker ein wenig später in Angriff genommen. So schlenderten wir denn auch erst gegen 11.00 Uhr los, vermieden die üblichen Wege und gelangten dann nach einer dreiviertel Stunde strammen Marsches in glühender Hitze an den Eingang des Parks. Dieser Park ist in seiner Gesamtheit ein heiliger Ort. Die Pflanzen, die Affen und die Quelle, alles gehört zusammen. Natürlich sind die Affen für die Touristen aus aller Welt die eigentliche Besonderheit. So haben dann die meisten Besucher nur Augen für die Tiere, verpassen auf diese Art doch eine ganze Menge. Die riesigen Bäume (Ficus Benjamini)  gehören mit zum Heiligtum und sind gewaltig.
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Neuer Kumpel

So ist es eben mit neuen Bekanntschaften, zuerst wird einmal abgecheckt, was man so zu bieten hat. Normalerweise wird man aber nicht gleich besprungen. Hier in Ubud auf Bali geht es nur um das eine: BANANEN! 
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Feuertanz

Für heute Abend haben wir uns die Vorführung des Feuertanzes ins Programm geschrieben. Eine auf dem hinduistischen Glauben aufbauende Geschichte, 100 Männer sitzen als Chor um die eigentliche Spielfläche, dem Vorplatz eines wunderbaren balinesischen Tempels  und begleiten das Ganze auch mit einer exakt festgelegten Choreographie. Musiker gibt es keine, nur die Stimmen der 100 bilden die musikalische Kulisse. Die Stars sind aber natürlich im Zentrum des durch die sitzenden Männer gebildeten Kreises zu finden. Prachtvolle, kostbare Kostüme, perfekte, ein Leben lang geübte Bewegungen. Bis in die Fingerspitzen genau. Nach diversen dramatischen Tanz- und Spielszenen dann der Höhepunkt: Der Feuertanz, ein Mann wird mit nackten Füßen durch die mittels brennender Kokosnussschalen hergestellte Glut laufen, sie geradezu wütend mit Füßen treten, sich dem Kampf mit der Hitze stellen. 
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Taxi, Taxi

Nach einem Schlummertrunk haben wir uns dann in die Falle begeben. Morgen früh klingelt der Wecker um 3.30 Uhr, um fünf erwartet uns unser Fahrer (war übrigens gestern auch schon einmal da, die Rezeption hat uns daher um FÜNF UHR (!) ohne Anlass schon einmal aus den Federn geholt. Petras englische Ansage ließ an Deutlichkeit nicht fehlen). Dann mit einer reizenden Taxifahrerin (der andere hat sich wohl nicht mehr getraut) ab zum internationalen Flughafen Bangkok, die üblichen Check-In-Prozeduren und rein in den Flieger nach Denpasar, Bali, Indonesien. In Denpasar erwartete uns der am Tag vorher gebuchte Fahrer des Hotels und wir fuhren angeregt plaudernd dann anderthalb Stunden bis an unser Ziel. 
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Momentaufnahme

Der Blick von unserer Terrasse bei einem Bali-Kaffee ist wirklich traumhaft! Damit nicht genug, wir suchen uns gerade die nächsten Ziele aus ... Gili-Islands? Heute Abend gehts zum beeindruckenden Feuertanz.
Der Blick von unserer Terrasse bei einem Bali-Kaffee ist wirklich traumhaft! Damit nicht genug, wir suchen uns gerade die nächsten Ziele aus ... Gili-Islands? Heute Abend gehts zum beeindruckenden Feuertanz.
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Alles im Fluss

Kurze Zeit nur haben wir im Reise-Van verbracht, schon hielten wir wieder. Zunächst der irrigen Annahme, man habe uns auf einer Verkaufs-Show ausgesetzt… Wir irrten also ein wenig an den an wirklich schönen Auslagen vorbei, wurden dann aber energisch gebeten, doch wieder zur restlichen Truppe zu stoßen. Holla, da waren ja auf einmal mehr als hundert Reisende eingetrudelt! Klare Ansage vom hier zuständigen Guide: Floating-Market geradeaus, dann am Flussufer entlang nach links! Achtung: Wer nicht um 18.20 Uhr pünktlich hier am Platze erschienen sei, werde die Glühwürmchen nicht zu sehen bekommen! Wer dann den eigentlichen Abfahrtpunkt der Mini-Vans nicht kenne, müsse sich eben privat um den Rücktransport kümmern! Koste Minimum 3.000,00 Baht, sei aber dann eben auch persönliches Pech. „OUI, MON GENERAL!“
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Runter vom Gleis!

Toll, so einen Tag trödelig zu beginnen! Wir wurden pünktlich in einen kleinen Reise-Van verfrachtet, es stiegen Japaner, Chinesen und Franzosen zu. Nach anderthalb Fahrstunden dann unser erstes Ziel, der Train-Market.
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Linie 53!

Stadtrundfahrten werden in Bangkok nicht angeboten, so die Auskunft verschiedener Einheimischer. Wir haben uns davon nicht abhalten lassen, sind nach einem entspannten Spaziergang am Fluss und einigem Nachfragen in einen öffentlichen Bus eingestiegen. Bus Nr. 53 fährt eine schöne Runde durch die Stadt, passiert dabei den Königspalast, durchquert China-Town, auch die nach Geschäftszweigen (Schmuck, Elektrobedarf, Baustoffe, HiFi-Shops, usw.) organisierten Straßen durchführen wir. Klar, in öffentlichen Bussen fahren Einheimische, wir waren die einzigen Langnasen auf dieser Tour. Ein für uns überraschendes Nachfrageergebnis: Dieser Bus ist kostenfrei, da er auch den Königspalast anfährt, hat man entschieden, für die Zeit des Trauerjahres (der hoch verehrte König ist vor einigen Monaten verstorben) auf die Einnahme von Ticketgebühren zu verzichten.
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Eine Seefahrt, die ist lustig!

Jedenfalls, wenn man einen stabilen Magen hat. Vorab: Hatten wir. Mit einem doch erwähnenswerten Wellengang ging es durch den Golf von Thailand. Wir hatten uns im Heck der Fähre ein Plätzchen auf der letzten Bank gesucht, dachten, dies sei eine gute Idee. Weit gefehlt. Kaum hatten wir den sicheren Hafen verlassen, kamen die ersten Gischttropfen angeflogen, nach wenigen Minuten stellten wir fest, dass ein Platzwechsel angezeigt war. Petra hat sich in die Großraumkabine der Fähre zurückgezogen, ein Pillchen gegen Reisekrankheit geschluckt und die Überfahrt ohne „Wir wünschen Ihnen eine gute Reise“-Beutel überstanden. Mein Platz befand sich weiterhin auf dem offenen Deck, schön geschützt vor dem Spritzwasser, mit Blick in die sich nach und nach verändernden Gesichtsfarben der Mitreisenden. Hier stellte ich fest, wie sich Leiden ausdrückt. Ich lernte zum Beispiel, dass die asiatischen Seekranken die Farbe „opalweiß“ annehmen. Grün wurde keiner, Köpfe wurden in die Armbeuge gelegt, leidende Haltungen eingenommen, ein Ende der Überfahrt herbeigesehnt. Nach ca. zwei Stunden liefen wir in den Hafen ein, dass der Pier nicht geküsst wurde, lag nur daran, dass so viele Reisende von Bord eilten…. OK – ich hatte Glück, mein Magen blieb stabil.
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Abgetaucht

Nach einer Taxifahrt gestern Abend sind wir dann doch ziemlich müde nach einem 
schnellen Essen ins Bett gefallen, war ein langer Tag. Wir haben es uns gegönnt, 
auszuschlafen, gemütlich frühstücken zu gehen und die Gegend zu erkunden. Auf 
dem Weg haben wir dann die Tauchschule entdeckt, die uns Gunnar und Astrid 
empfohlen haben: Ban's Diving Resort, eine von PADI mit fünf Sternen bewertete 
Profi-Tauchschule. Hier können wir unseren Kurs in deutscher Sprache absolvieren 
und haben keine Befürchtungen, dass wir etwas nicht verstehen. Das Beste: Wir kö
nnen noch heute Abend mit der Theorie beginnen! So schnell kann es gehen. 

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Auf zu neuen Ufern

Am Morgen haben wir tatsächlich vor der eigentlichen Frühstückszeit um 6.30 Uhr noch Frühstück bekommen, um 7.00 Uhr hat uns eine entzückende Thai mit ihrem Taxi abgeholt und zum „internationalen Flughafen“ Sukhothai gefahren. So einen winzigen und doch so hübschen Flughafen haben wir noch nie gesehen! Der Chef von Bangkok Airlines leistet sich als Hobby, diesen einzigartigen Flughafen für seine Gäste mit allem auszustatten. Zu finden sind Hallen mit europäischer, asiatischer und internationaler Kunst, prachtvoll angelegte Gärten, ein Skulpturenpark, perfekte Straßen, eine auf Holzbauweise basierende Abflughalle, eine eigene „Tram“ zum Flugzeug. Das alles um eine einzige Start- und Landebahn bei zwei Flügen am Tag. Der Mann weiß, was er will.
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Hello again

Diesen Tag haben wir ganz entspannt verbracht, haben unsere Wäsche waschen 
lassen, den Blog geschrieben und uns am Nachmittag noch einmal mit Angelika und 
Günther getroffen. Abends gab es zum Abschied nochmal ein gemeinsames
Abendessen, die beiden fahren morgen weiter nach Bangkok, um dort die letzten 
Urlaubstage zu verbringen, für uns geht es morgen nach Koh Tao. Mal sehen, was die 
Zeit dort an Neuem bringen wird...

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Räder und Ruinen

Heute Morgen gab es ein wunderbares Frühstück im Hotel. Die Besonderheit: Uns wurde eine Bienenwabe in einer Schale auf den Tisch gestellt, aus der ständig Honig in die Schale floss. Ein Blütenstand wird von wilden Bienen als kleiner Bienenstock ausgebaut und dann – wenn man Glück hat – von pfiffigen Hoteliers auf den Tisch gestellt. Dazu gab es ein kleines Päckchen aus Bananenblättern, in dem sich ein sehr leckerer Kokospudding befand. Man öffnet also das Päckchen, schneidet eine kleine, süße Banane in Scheiben und garniert das Ganze mit dem Honig – umwerfend, gerne mehr davon!
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Geiles Zeug!

Gestern haben wir nur ein bisschen Fotos geschaut, Eiskaffee getrunken, ausgewählt, Eiskaffee getrunken, relaxed und Eiskaffee getrunken. Auch nicht schlecht! Heute nun die kurvenreiche 3-Stunden-Fahrt im Mini-Van zurück nach Chiang Mai, 1:45 Stunden Aufenthalt, dann weiter mit dem Doppeldeckerbus nach Sukhothai, 5 Stunden. Hier soll es eine schöne alte Stadt geben, wirklich sehenswert haben uns Angelika und Günther erzählt. Sitzen ist nicht so unser Ding – machen wir zuhause. Also ein bisschen genervt von der langen Anreise bezogen wir unsere kleine Hütte bei Dunkelheit. Schöne Anlage, stellten wir schon beim ersten Betreten fest. Nun noch ein kühles Bier auf der Hüttenterrasse, dann ab in die Falle.
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Touri-Tour

Sehr urlauberfreundlich begann unsere gestern gebuchte Tour erst um 10.00 Uhr. Zu neunt haben wir unseren offenen, mit Sitzbänken und Dach ausgestatteten Pick-Up bestiegen, zwei Vietnamesinnen, zwei Israelinnen, ein Spanier, ein Brite, ein Peruaner und wir zwei. Was für eine coole Mischung. Zunächst ging es zur Nam Lod Cave, einer 55 km entfernten Tropfsteinhöhle. Viele Kurven, also wieder Reisekrankheit an Bord. Was wir nicht bedacht hatten, ist, dass es auf einem offenem Fahrzeug bei 80 km/h sehr (wirklich sehr!) zugig ist. Völlig durchgefroren kamen wir an der Höhle an.
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Mein Henna-Tattoo

Ich habe mir am Abend noch ein Henna-Tattoo machen lassen, wollte ich schon immer mal haben. In Indien war dafür keine Zeit, jetzt sollte es sein. Ich konnte mir aus diversen Fotoalben ein Motiv aussuchen, dann ging es los: Eine halbe Stunde wurde mein Arm bemalt, musste eine weitere halbe Stunde trocknen. Die Farbe ließ sich dann problemlos abziehen, Zurück blieb mein Tattoo, dass ab jetzt eine Woche halten soll. Ich bin ganz stolz darauf!
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Dicke Rüssel

Nach einem Frühstück im benachbarten Café hatten wir eigentlich nichts Besseres vor, als ein wenig zu flanieren. Doch dann kam alles anders: Olaf fragte, ob wir vielleicht einen Motorroller mieten wollten. Warum nicht? Also schnell aus dem Hotel den Reisepass geholt und einen Roller gemietet. Muss man sich aber auch erst daran gewöhnen! Sowohl ans Fahren wie auch ans Beifahren... Zunächst ging es auf die Tanke, einmal vollmachen bitte (hat 90 Baht gekostet, ca. 2,50 Euro – der Roller hat übrigens auch nur 250 Baht gekostet). Dann haben wir uns, ohne so richtig einen Plan zu haben, auf den Weg gemacht. Beim Serpentinen fahren war mir noch nicht so richtig wohl, und so haben wir unseren ersten Stopp bei einem Elefanten-Camp gemacht.
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Hippies für drei Tage

Nach einem letzten Frühstück in Chiang Mai haben wir uns ein Tuk-Tuk gesucht und zum Busbahnhof fahren lassen. Die Tickets nach Pai hatten wir ja schon. Die Fahrt fand diesmal im Minivan statt, da auf dem Weg nach Pai ganz im Norden Thailands kurz vor der Grenze zu Myanmar 762 Kurven zu meistern sind. Nix für große Busse! Wir hatten Plätze im Van in Reihe 3 (von 5) gebucht, ein junges Pärchen aus Kanada hat aber ganz höflich gefragt, ob wir bereit wären, die Plätze mit ihnen zu tauschen, das Mädchen würde sehr unter Reisekrankheit leiden... Zunächst haben wir ihr eine von unseren Reisetabletten geben und uns dann auf die Rückbank gequetscht, war schon eng für unsere langen Beine! Zusammengefaltet wir wie waren, haben wir uns über die Pause nach 1 ½ Stunden sehr gefreut, naja, im Van ist auch kein Platz für eine Toilette.
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Von Tee bis Henri

Auch heute lassen wir es ruhig angehen. Um 13.00 Uhr werden wir mit Veronique, ihrem Freund Jorge und dem 11 Monate alten Marlon eine nordthailändische Nudelsuppe in ihrem Lieblingsrestaurant essen. Vorher ging es aber natürlich zum Frühstück. Nach dem üblichen Toast, Marmelade, Obst, Eiern und Kaffee fand ich in Sichtweite einen großen Tisch, daran sitzend zwei Herren, rauchend. Frage, dürfen wir uns dazusetzen, auf der anderen Seite sei Rauchverbot. Sehr gern, sagte der eine Herr und wies uns per Hand die Plätze. Ein mit positiven Beschreibungen gewürztes Gespräch über das von uns die letzten Nächte genutzte Hotel ließ unseren Gesprächspartner strahlen. Er sei der Eigentümer, erklärte er uns, unser Lob freue ihn besonders, denn er habe einen sehr jungen Designer mit den Umbauplänen beauftragt. Zwischendrin die Frage, ob wir Tee wünschten, er tränke eine ganz besondere Qualität, es lohne sich. Ja, sehr gerne, vielen Dank.
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Chiang Mai HIGH END

Ein lockerer Tag heute. Spazieren, ein bisschen Text, ein paar Fotos. Dann das Besondere: Wat Prathat Doi Suthep, der Tempel auf dem Berg. Knapp 15 km von unserem Hotel entfernt, also Tuk-Tuk. Bis auf einen mutigen Fahrer haben alle auf die Uhr geschaut –und abgelehnt, uns zu fahren. Der eigentlich angestrebte Zeitpunkt „Sonnenuntergang“ war tatsächlich um 15 Minuten verpasst. Was wir dann aber ohne die Touristen zu sehen bekamen, war die verspätete Fährt allemal wert! 
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Doppelte Bequemlichkeit

Morgens haben wir unsere sieben Sachen gepackt und uns ein in der Nähe liegendes Frühstückscafé gesucht. Unser Bus sollte um 12.00 Uhr starten, 20 Minuten vorher sollten wir da sein. Also, Gepäck aus dem Hotel holen und um die Ecke zum Busbahnhof. Dieser ist nur provisorisch errichtet, der neue Bahnhof ist im Bau. Unser Bus ist mit allem Komfort ausgestattet, mit super bequemen Sitzen (mit verstellbarer Beinstütze – allerdings nur für die kleinen Thais zu nutzen, unsere Beine schleifen auf dem Boden) und ausreichend Beinfreiheit. Es gab Wasser und eine Rolle Oreo-Kekse für  jeden und ein Erfrischungstuch vor dem Aussteigen. Pünktlich auf die Minute ging es los. Wow, damit hatten wir nicht gerechnet. Die Fahrt für die knapp 200 km dauerte drei Stunden und hat pro Person ca. 7 Euro gekostet. Während der Fahrt haben wir Fotos bearbeitet und ein Schläfchen gemacht.
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Vor dem Küssen Zähne putzen

Erneut haben wir ausgeschlafen, schön mal ohne Weckerklingeln aufzuwachen. In aller Ruhe haben wir uns ausgetrödelt und uns ein nettes Frühstückscafé gesucht – gefunden! In toller Atmosphäre haben wir gegessen, sehr guten Kaffee gehabt und eine Barista, die es verstanden hat, aus jedem Cappuccino ein Meisterwerk zu machen. Fast zu schade zum Trinken.
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Goldener Thron im weißen Haus

Heute Morgen haben wir uns entschlossen, den weißen Tempel Wat Rong Khun zu besuchen. Wir sind also zum Busbahnhof gleich um die Ecke und haben uns den entsprechenden Bus gesucht, die günstigste Möglichkeit, zum Tempel zu gelangen. Gleich vorne in der ersten Reihe waren noch zwei Plätze frei, also hingesetzt. Neben uns ein Pärchen, das uns auf deutsch ansprach. Nach kurzer Vorstellungsrunde stellte sich heraus, dass Angelika und Günther durchaus als Reiseführer taugen. Seit vielen Jahren auf der ganzen Welt unterwegs, erhielten wir auf dem ca. 10 km langen Weg etliche Tipps zu Hotels, Sehenswürdigkeiten und guten Restaurants. An dieser Stelle herzlichen Dank für diese tollen Tipps! Und wie das Leben manchmal so spielt: Wir haben festgestellt, dass Olaf und die beiden gemeinsame Bekannte haben. Gute Freunde von Angelika und Günther sind Olafs Kunden und haben schon einige Küchen bei ihm gekauft. Verrückt!
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Dorfleben und Kulturschock

Nach einer wunderbaren Nacht klingelte der Wecker wieder um 5.00 Uhr. Schnell durchs Bad, Frühstück um 6.00 Uhr.  Pünktlich um 7.00 Uhr waren wir wieder an Bord und haben abgelegt. Ziemlich frisch war es noch, wir hatten wir alles Warme aus dem Koffer an, zusätzlich gab es von der Crew noch warme Umhänge. Langsam wurde es hell, der um Luang Prabang noch so dichte Urwald nahm langsam ab. Große abgeholzte Flächen durch Holzeinschlag und Brandrodung in bare Münze verwandelt nahmen zu. Ab und zu war am Ufer eine kleine Ansiedlung zu sehen, auch die Schnellboote überholten uns wieder, kaum dass die Sonne aufgegangen war.

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Schiff ahoi

So, nun sind wir an Bord eines Mekong-Schiffes. Ausgelegt für 25 Personen – 16 Personen sind wir nur. Eine bunte Mischung aus Schweizern, Chinesen, wir zwei Deutsche und die laotische Besatzung, zwei Guides sind ebenfalls dabei. Der Plan: Abholung vom Hotel 6:20 Uhr, Ablegen 7:00 Uhr, Besuch der bekannten Höhle Pak Ou, 4.000 Buddhas sind dort aufgestellt, Verkostung von Lao-Whisky in einem für die Herstellung bekannten Dorf, gegen 18:00 Uhr sollen wir in der Lodge für die Übernachtung eintreffen, 19:00 Uhr Abendessen vom Buffet.

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Das Leben in Laos

Wie geplant, habe ich natürlich auch nach Handwerkern Ausschau gehalten. Treffer: Mitten im Ort wird gerade aufwendig eine Unterkunft renoviert. Die Tischler hatten bereits alle nicht mehr nutzbaren Teile aus dem Haus entfernt, der Haufen Altholz lag hinter einem Sichtschutz. Sofortige Recyclingmaßnahme: Die dem Handwerkertrupp zugehörige Köchin nutzt das Holz fürs Mittagessen. Mit Mühe und unter Zuhilfenahme von Plastikbecherteilen als Brandbeschleuniger wird das Feuer geschürt, der Markt für die Lebensmittel ist nur ein paar Meter entfernt. Für das leibliche Wohl ist als gesorgt.
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Was man nicht alles essen kann in Laos...

Von einigen Freunden wurde ich gebeten, doch auch über die Kulinarik zu schreiben, wir sollten doch jedes Bisschen genießen. Vorab: Nein, wir haben nicht jeden exotischen Happen geschluckt, der uns angeboten wurde. Dennoch haben wir das eine oder andere probiert. In Laos gibt es die für uns so selbstverständliche Unterteilung in Frühstück, Mittag-, und Abendessen nicht. Es wird das gegessen, wonach einem so der Sinn steht, also auch eine Suppe mit Klebreis, gekochtes Gemüse und Bananen samt einem Hühnerfleisch-Curry zum Frühstück. Hier eine kleine Auflistung der Lebensmittel, welche uns in den letzten Tagen vor die Augen kamen: Einfach „Mehr lesen“ antippen...
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Ab in den Topf!

Heute Morgen sind wir früh aufgestanden, um gleich nach dem Frühstück den Morgenmarkt im Ort zu besuchen. Es ging wieder über die tolle Bambusbrücke, kurz danach haben wir den Markt erreicht. Was es nicht alles zu sehen gab! Schaut euch die Fotos an. Die Verkäuferinnen waren unglaublich freundlich, haben uns alles erklärt, was wir wissen wollten und ließen uns auch das Eine oder Andere probieren. Lebendige Kröten, gebratene Ratten (oder sowas in der Art), kleine Vögel in Käfigen zum Fliegenlassen (gibt ein gutes Karma), verschiedene fremdartige Früchte, diverse Chilisorten, Gewürze, Kräuter, alles, was das Herz begehrt. Gekauft haben wir aber nur Bananenchips...

Nach dem Markt sind wir am Ufer des Mekong entlang geschlendert, haben uns den kleinen Fährhafen angesehen, uns ein Bierchen gegönnt und letztendlich entschieden, wie es mit unserer Tour weitergehen soll: Wir haben unsere Tour nach Vang Vieng und das Ballonfliegen gecancelt und stattdessen eine Luxustour auf einem Slowboat auf dem Mekong Richtung Thailand gebucht. Zwei Tage auf dem Schiff mit einer Übernachtung in einer schicken Lodge, diverse Ausflüge und viel Luxus. Ja, das haben wir uns jetzt gegönnt und freuen uns sehr auf morgen. Um 6.20 Uhr werden wir vom Hotel abgeholt und zum Schiff gebracht. Übermorgen Abend überlegen wir dann, ob wir gleich nach Thailand übersiedeln oder ob uns noch etwas anderes einfällt. 

Zum Abschied werden wir heute Abend noch einmal unser Lieblingsrestaurant aufsuchen und erneut die „nahrhafte Suppe“ genießen. Haben schon einen Tisch bestellt!

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Fotos 24.01.2017

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Bären-BBQ

Gestern Abend waren wir wieder in unserem neuen Lieblingsrestaurant an der Bambusbrücke. Hier hatten wir die Spezialität des Hauses, ein Fondue. Wir mussten dazu an einem speziellen Tisch Platz nehmen, der in der Mitte eine herausnehmbare Kachel hat. In einem Steinofen nahe der Küche werden Kohle und Holz in großen Tontöpfen rotglühend erhitzt, ein solcher Tontopf wurde dann in das Loch in der Mitte unseres Tisches gestellt. Darauf kam ein Aluminiumeinsatz, der mit Brühe gefüllt wurde und der in der Mitte eine Erhebung zum Grillen hat. Wir haben eine große Schale mit verschiedenen Gemüsen, Nudeln und rohen Eiern bekommen, dazu jeweils einen Teller mit dünnen Hähnchen- und Fischscheiben. Das Gemüse und der Fisch wurden in der Brühe gegart, das Hähnchen wurde gegrillt. Die Brühe wurde so immer besser, das gesamte Essen war so fantastisch, dass wir alles aufgegessen haben. Dieses Highlight kommt ohne Frage in unsere Top-10-Liste! Darauf einen Laos Whiskey (wir würden das als scharf gebrannten, kratzigen Reisschnaps bezeichnen).

Nach einer kurzen Nacht sind wir dann in unseren Ausflug gestartet. Ein Tuk-Tuk hat uns zunächst zum Kouang Si Wasserfall gebracht. Ein parkähnliches Gebiet mit Badebecken und Wasserfällen erwartete uns. Im unteren Bereich des Geländes war eine Bärenauffangstation, hier sind Schwarzbären in Gehegen, die in den Wäldern aus Fallen gerettet wurden und hier ihren Altersruhesitz gefunden haben. Weiter ging der Weg vorbei an verschiedenen kleineren Wasserfällen und Badebecken, das Wasser leuchtete türkisfarben und es war einfach wunderschön. Ganz oben war dann der eigentliche Wasserfall zu sehen, riesig, das Wasser kam mit ungeheurer Macht vom Berg geschossen. Es hat uns sehr gut gefallen.

Unser Tuk-Tuk-Fahrer hat uns dann zur nächsten Attraktion gefahren: Ein Schmetterlingsgarten, der von zwei Holländern betrieben wird. Sie haben das Grundstück zufällig gefunden und haben kurz entschlossen alle ihre Habseligkeiten verkauft, um ein besonderes Projekt zu starten: Sie haben ein 600 qm großes Areal mit Netzen gegen Fressfeinde geschützt, Futterpflanzen für Schmetterlingen in ganz Laos zusammengekauft, Wege angelegt, einen Wasserfall eingebunden, ein Café etabliert und so ihr gesamtes Leben dem Schutz der Natur in Laos gewidmet. Ein tolles Paar! Mutig und mit ungeheurer Energie ausgestattet, wünschen wir ihnen, dass alle einmal vorbeischauen in diesem Paradies. Die beiden haben uns versprochen, auch einen Text zu diesem Blog beizusteuern, demnächst werden wir diesen hier ergänzen. Schaut euch unsere Laienfotos an, nur ansatzweise ist die Schönheit der Schmetterlinge und der Natur hier zu erfassen.

Mit im Angebot dieses tollen Park war ein Wasserbecken mit „Knabberfischen“, das haben wir natürlich gleich mal ausprobiert. Also, Socken aus und Füße ins Becken. Sofort kamen die kleinen Fischchen und haben sich über unsere Füße hergemacht. Fühlt sich lustig an und kitzelt gar nicht so doll!

Auf dem Rückweg zu unserem Hotel hat Olaf nochmal einen Stopp beim Flughafen eingelegt, um nach seiner Brille zu fragen. Leider vergeblich, das gute Stück hat wohl einen neuen Besitzer gefunden. :-(

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Fotos 23.01.2017

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Relaxed

AUSGESCHLAFEN!  Ein wunderbares Frühstück mit frischem Baguette, Omelett, Spiegeleiern und frischem Obst im Freien. Perfekt, um den Tag zum Schreiben des Blogs zu nutzen, hier anzukommen. Nach einem mehrstündigen Stromausfall klingt wieder leise laotische Schlagermusik ans Ohr, die Sonne scheint. Bei geschätzten 23° C im Schatten sitzend, fühlen wir uns so richtig wohl! Gerade wurde uns unaufgefordert ein Zitronensaftgetränk gebracht. Leute, wir lieben das Leben!

Fotos 22.01.2017

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Buddha bei die Fische

Luang Prabang, eine Kleinstadt in Laos. Im internationalen Flughäfchen dann das Visum at arrival, schnell, problemlos. Dann doch ein bisher noch nicht gelöstes Problem: Meine Brille, kurz auf der Herrentoilette liegen gelassen. Weg. Mist!! Ich hoffe, sie wird noch abgegeben, der Lost and Found-Schalter ist informiert. Fahre übermorgen noch einmal hin – die Hoffnung stirbt zuletzt.

Eine Ortsbegehung musste allerdings erst einmal sein: Neue Religion, Buddha bestimmt hier das gläubige Leben. Wunderschöne Bauwerke auch hier, vergoldete Fassaden, aufwendige Schnitzereien, meditative Gelassenheit in einem französisch geprägten Ort. Baguette und Fladenbrot, sehr wenig Verkehr, die Ruhe ist jetzt genau das richtige für den Start in das nächste Reiseland. Nach einem mehrstündigen Spaziergang (zurück mit dem Tuk-Tuk in die Nähe unseres Hotels gefahren) hatten wir ein fabelhaftes Essen: Einen im Ganzen gebratenen Fisch  mit Zitronengras gefüllt und ein aus Büffelfleisch zubereitetes Wokgericht. Dazu gab es einen fast schwarzen Reis, gefolgt von Zitronenspeise und Schokoladenmousse. Jedes Gramm, das hängenbleibt, hat jedenfalls toll geschmeckt!

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Fotos 21.01.2017

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Streetfood vorm Airport

Nach den üblichen Morgenritualen haben wir die Gegend um unser Hotel noch einmal beguckt. Trubel überall, tolle Schmuckgeschäfte, Shops für Hochzeitsbekleidungen, aufwendige Stickereien und tolle Turbane für Ihn, unglaublich schön gearbeitete Saris für Sie, Garküchen, Handyreparateure zu Mass, Gehupe, Gedrängel. Kein Wunder, wir entwickelten schon wieder Hunger. Nach einem frisch gepressten Orangensaft haben wir uns dann an einer Garküche ein wirklich schmackhaftes Gericht einverleibt: Kartoffeln, Zwiebeln, Linsen, Tomaten, Chillies, Koriander und last but not least eine grüne, mit Chillipaste gefüllte Chili. Dazu gab es ein auf den Kartoffeln erwärmtes Brot. Sehr, sehr lecker! Aufsehen bei den Standbetreibern:  Die Touris haben die Chillies tatsächlich gegessen!

Abends dann ab zum Flughafen, einchecken für unseren Flug nach Luang Prabang. Danach der Entschluss: Wir wollen einen trinken auf Indien! Es gab dann – Rupies dürfen nicht ausgeführt werden – den teuersten Gin-Tonic unseres Lebens. Siehe Foto.  Und jawoll, Ziel erreicht: Wir haben gut geschlafen auf dem Flug nach Bangkok, Zwischenstation unserer Weiterreise. Vier Stunden Aufenthalt, natürlich auch in einer so gemütlichen „Smoking-Area“. Ohne Feuerzeuge, diese hatte man uns in Varanasi abgenommen. Dann das mit indischer Gelassenheit zu nutzende Zigaretten-Anzündgerät.Siehe auch dieses Foto! Los ging es dann mit dem Propeller-Flieger ab nach Laos.

Tschüss Indien – Laos, wir kommen!

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Fotos 20.01.2017

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Bye bye Ganga

Nach einer Nacht mit erholsamen Schlaf und einem ausgiebigen Frühstück haben wir uns erst einmal mit neuem Nasenspray versorgt – nein, die Erkältung hat sich noch nicht ganz verabschiedet. Auf dem Weg haben wir dann Pappu wiedergetroffen, freundlich wie er ist, hat er uns dann noch einen kleinen, zur Restauration anstehenden Tempel gezeigt, uns zum Hotel zurückbegleitet und uns verabschiedet. Varanasi werden wir nun verlassen, also Koffer packen, die Hotelrechnung begleichen und schon geht es los. Unser Guide der Reiseagentur holte uns wie besprochen samt Taxi vom Hotel ab und begleitete uns dann zum Flughafen. Die üblichen Staus und die am Flughafen Varanasi mitgeteilte Verspätung unseres Fluges führte dann wieder einmal zu nervösen Reaktionen unsererseits. Aber auch hier: Ein wenig Geduld und alles wird gut.

In Delhi angekommen stand unser neuer Agentur-Guide samt Begrüßungsschild „Mr. / Mrs. Olaf Reinecke“ am Passagierausgang. Wieder so ein sympathischer Mann: Wir erfuhren, dass er aus Ladakh stamme, einer Region in den Bergen des Himalaja. Er lebe in einer Stadt auf 4.500 Meter Höhe und begleite in seinem Job normalerweise Gruppen in die Berge. Bis auf 7.000 Meter sei er schon mit Reisegruppen gestiegen, erzählte er. Kerniger Typ! Klar, gegen eine Verbindung über facebook war nix zu sagen. Also geaddet den Mann, ein bisschen auf seinem Profil gesurft. Im Taxi war die Verbindung besser als im Hotel, so fand ich dann auch ein Bild mit ihm als Läufer vor einem kargen Hintergrund, auf einem steinigen Weg. Auf meine Frage, welches sportliche Event dass denn gewesen sei, antwortete er schlicht, er habe an einem Ultra-Marathon teilgenommen. Dieser habe auf 4.000 Meter stattgefunden, er habe den dritten Platz gemacht. IRRE! Dieser Extremsportler in einer von Smog und Hektik geprägten Stadt? Warum er denn um Gottes Willen in Delhi sei, wollten wir dann wissen. Antwort: Er nehme für zwei Monate an einem Englisch-Kurs seines Arbeitgebers teil, dieser starte morgens um 8.00 Uhr. Um das Gelernte gleich in der Praxis anwenden zu können, würde er als Begleiter für Reisende eingesetzt werden. Der Mann kommt locker auf 14 Arbeitsstunden am Tag... und lächelt dabei, weil seine Aussichten, in Zukunft mehr Geld verdienen zu können, durch seine neuen Kenntnisse verbessert werden.

In unserem Stadthotel angekommen, bezogen wir erst einmal unser Zimmer und dann flott zum Essen ins hoteleigene Restaurant. Oh, fast voll, also folgten wir gern dem winkenden Angebot eines weiblichen, allein sitzenden Gastes. Eine in Spanien aufgewachsene Kolumbianerin, welche in Dubai lebe und eines Zahnarztbesuchs wegen in Delhi sei, erfuhren wir. Da sie sich weiterhin unabhängig fühlen wolle – trotz der Beziehung zu einem in Dubai sehr erfolgreichen Kroaten -, habe sie ihr Studium zum Doktor der alternativen Heilmethoden auch in den Schwarzwald oder nach Hongkong geführt. Unsere spannenden und netten Begegnungen reißen nicht ab. Merlyn ab aufs Zimmer, studieren, wir aufs Zimmer, pennen.

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Varanasi - Lichter und Feuer

Nach einer wunderbaren Nacht im langen, breiten, bequemen Bett mit weicher Decke hat wieder um 4.30 Uhr der Wecker geklingelt. Um 6.00 Uhr uns unser heutiger Guide in Empfang genommen. Da unser Hotel direkt am Assi Ghat am Ganges liegt, war der Weg zum ersten Event nicht weit. Anders als in Pushkar werden die Ghats hier nicht nur für religiöse Reinigungen, sondern auch für Waschungen von Körper und Kleidung sowie als Bootsanlegestellen genutzt. Unser Guide erzählte uns, dass wenn seine Mutter morgens nicht ihr Bad im Ganges genommen habe, sie sich den ganzen Tag schlecht gelaunt und krank gefühlt habe.

Am Ufer des Ganges war um 6.05 Uhr jedenfalls die allmorgendliche Feuerzeremonie in vollem Gange. Sieben Brahmi ehrten Mutter Ganges durch Schwenken von Haltern mit jeweils 51 brennenden Lichtern. Der hierbei durch verbrennende Kräuter entstehende reinigende Rauch, weitere Lichterhalter in Form einer Kobra, aus Pfauenfedern hergestellte „Fächer“, all diese Gegenstände im Zusammenspiel mit einem ausgeklügelten Ritual ehrt den Fluss, ehrt auch Shiva, die Schutzgöttin Varanasis. Es wurde ein Gong geschlagen, ein Mädchenchor hat gesungen. An den Ghats wuschen sich die Menschen, vollzogen ihre täglichen Rituale. Viele Stufen führen hinunter an den Ganges. Diese verhindern zum Beispiel, dass Kühe bis an das Wasser gelangen können und so das Wasser oder den Strand mit ihrem Kot verschmutzen. Unser Guide erzählte uns, dass noch vor zwei Jahren keine Stufen und kein Strand, sondern nur Schmutz und Dreck zu sehen waren, dieser lag meterdick. Als Indiens Premierminister  Varanasi besucht hat, gefiel ihm die Stadt nicht. Er bemängelte den Dreck, stieg aus seinem Fahrzeug, krempelte die Ärmel hoch und fing an, den Schmutz zu beseitigen. Und alle machten mit. Heute sind die Stufen und der Strand sauber, es stehen Mülleimer und an allen Stellen wird gefegt. Es ist wunderbar, was alle zusammen schaffen können, wenn nur einer anfängt!

Dann ging es auf ein kleines Boot. Der Bootsführer musste mit einer Kurbel den alten Diesel-Motor anwerfen, dann tuckerten wir los. Vorbei an den Verbrennungsstellen und vielen weiteren Ghats sind wir das Ufer abgefahren. Anschließend sind wir mit unserem Guide durch die Altstadt von Varanasi gelaufen, haben Chai getrunken und uns ganz viel vom ihm erklären lassen. Die Stadt hat eine unglaubliche Atmosphäre, ist total faszinierend. Um kurz nach 10.00 Uhr waren wir wieder im Hotel, sind schon am Morgen acht Kilometer gelaufen, von den vielen Treppenstufen gar nicht zu reden! Beim Frühstück haben wir dann ordentlich zugelangt.

Nach dem Frühstück haben wir erstmal die Fotos vom Morgen gesichtet und für euch ausgewählt. Nachmittags waren wir in der Stadt unterwegs, haben tatsächlich einen funktionierenden Geldautomaten gefunden! Jetzt sind wir wieder flüssig. Gleich sind wir in ein Café gegangen und haben einen Ginger Punch getrunken, Ingwer, Zucker und Wasser, das Ganze ein bißchen wie ein weiches Sorbet. Lecker! Haben uns nett mit zwei Argentinierinnen unterhalten. 

Um 17.00 Uhr haben wir unseren Guide wieder getroffen. Jetzt war die Aarti-Zeremonie angesagt. Mit dem Boot sind wir wieder zu den Verbrennungsplätzen gefahren, die Feuer waren in vollem Gange. Für gläubige Inder (90 % der Bevölkerung) ist es das Größte, in Varanasi, einer der drei heiligsten Städte Indiens, am Ufer des Ganges auf Scheiterhaufen öffentlich verbrannt zu werden. Alte kommen in die Stadt, weil sie glauben, Mutter Ganges heilt sie spirituell, sie würden dann ohne körperliche Einschränkungen in das ersehnte Nirvana eingehen können. Die Kremation dauert bis zu fünf Stunden, direkt im Anschluss wird die Asche dem Ganges übergeben. Viele Probleme gab es schon bei diesen Verbrennungen, berichtete Pappu, unser Guide. Er erinnerte sich gruselnd, wie er als kleiner Junge im Ganges schwimmend einer Leiche gerade noch ausweichen konnte. Heute gehe es darum, dass eine vollständige Verbrennung sehr schwierig sei, Hüftknochen der Damen oder Brustbeine der Herren würden nicht ganz verbrennen. 

Riesige Mengen Holz werden am Ufer gelagert. Es sind so große Mengen, dass der Dschungel schon viel Fläche verloren habe. Der nächststehende Angehörige entzündet das Feuer. Wir haben zugesehen, wie ein Scheiterhaufen aufgeschichtet und ein Leichnam darauf aufgebahrt wurde. Fünf, sechs weitere Feuer waren bereits heruntergebrannt. Nie hätte ich gedacht, dass wir so etwas sehen würden. Die Arbeit verläuft 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. Eine für uns völlig fremde Weise, mit dem Tod umzugehen. Nur mal nebenbei: Man stelle sich vor, es tauchte eine asiatische Reisegruppe bei einer unserer Trauerfeierlichkeiten auf, um diese zu beobachten. Die Besucher würden ihre Fotoapparate zücken und wären nur mit Mühe vom Fotografieren der Einzelheiten abzuhalten. Wir durften dies als Europäer. Und ein sehr freundlicher Mann hat uns mit den Einzelheiten bekannt gemacht, uns seine Kultur und seinen Glauben näher gebracht. Wir waren tief beeindruckt, von der Zeremonie, von der gelebten Offenheit der Inder. Bisher an jedem Ort, in jeder Situation.  

Zurück ging es wieder mit unserem kleinen Motorboot. Unser Guide hatte von einem kleinen Jungen in einem aus Styroporplatten, Plastikfolie, einigen Brettern und einem alten Fischernetz bestehenden DIY-Boot (hübsch war das Ding auch noch) zwei kleine Schalen mit Blumen und Kerzen für uns gekauft, diese haben wir angezündet und vorsichtig ins Wasser gleiten lassen. Noch lange haben wir unseren beiden Kerzen nachgesehen, sie folgten Seit an Seit der Strömung des Ganga, dem wichtigsten und heiligsten Fluss Indiens. Auch wenn es sich in Indien nicht gehört: Wir haben uns öffentlich in den Arm genommen und den Lichtern lange nachgesehen. Ein wunderbarer Moment.

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Fotos 18.01.2017

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Diese Zugfahrt, die war lustig

Für diese Zugfahrt gibt es eigentlich keine Worte :-( Wir versuchen trotzdem, welche zu finden:

Wir hatten in unserem Homestay noch ein leckeres Abendessen mit einem Pärchen aus Südafrika. Statt um 19.45 Uhr kam unser Fahrer erst um 21.15 Uhr, unser Zug hatte wegen Nebels Verspätung. Wegen Nebels? Klar, der Zugführer muss auf Kühe, Schweine, Hunde und ggf. auf den Gleisen befindliche Menschen achten, zudem ist es so, dass weite Teile der Strecke eingleisig ausgebaut sind, sodass Wartezeiten auf andere Züge eben nicht vermieden werden können. Gegen 22.00 Uhr waren wir dann am Bahnhof und erfuhren, dass der Zug erst gegen 22.30 Uhr eintreffen sollte. Es war lausig kalt. Tatsächlich sind wir dann um 23.00 Uhr abgefahren. Unser Guide hat uns in den Zug begleitet, für uns waren Schlafplätze im besten Waggon gebucht. Oh je, seht euch die Fotos an, man möchte nicht wissen, wie die Schlafplätze in der zweiten und dritten Klasse aussehen! Wir haben also unsere Schlafkojen bezogen, haben jeweils zwei Laken, eine Decke, ein Kopfkissen und ein Handtuch erhalten. Olaf war so lieb und hat die obere Koje bezogen, ein Aufstieg war nur schwierig möglich. Ich war gefrustet, hab mich hingelegt, wusste nicht wie, da die Kanten der heruntergeklappten Sitze in meine Hüfte drückten, die Koje war zu kurz und sehr schmal, die Decke kratzig und so weiter... Olaf ist erstmal auf dem Klo verschwunden, um zu rauchen. Das ist verboten!

Unsere Nachtruhe wurde durch Geräusche wie im Zoo gestört. An dieser Stelle müssen wir euch mal was über die Angewohnheiten der Inder erzählen: Es ist hier völlig normal, beim Essen zu schmatzen, zu rülpsen, auf der Straße auszuspucken, die Nase geräuschvoll hochzuziehen, auf der Straße zu urinieren und Ähnliches. So hörte es sich durch die Vorhänge an, als schliefe neben uns ein Bär (vermutlich schnarchend), ein weiteres Geräusch könnte man einer 120 kg schweren Boa mit Schnupfen zuordnen (hochgezogene Menge an Rotz = könnte auch 150 kg gehabt haben, das Tier), Taschentücher scheinen die Inder nicht zu benutzen. Gegen 7.00 Uhr war die Nacht dann Gott sei Dank zu Ende. Händler enterten an jedem Bahnhof den Zug, es gab heißen Chai, Wasser, Säfte und diverses Essen. Wir haben uns vorsorglich auf Chai beschränkt, dachten ja immer noch, bald in Varanasi einzutreffen. Leider falsch. Immer wieder blieb der Zug auf der Strecke stehen, um auf den Gegenzug zu warten. Das Ganze zog sich immer weiter hin. Wir konnten nicht mehr sitzen, die Laune war fast auf dem Tiefpunkt. Um 16.30 Uhr waren wir dann endlich in Varanasi, ursprünglich geplante Ankunftszeit war 10.30 Uhr. Unser Guide hat uns gleich gefunden, dann ging es mit dem Auto zum Hotel. Leider hatte der Berufsverkehr bereits eingesetzt...

Wir haben für eine Strecke von 650 km sage und schreibe 21 Stunden von Hotel zu Hotel gebraucht. Da hat auch der uns im Hotel umgehängte Blumenkranz nichts mehr geholfen!

Trotzdem: Eine solche Erfahrung möchten wir nicht missen (mit dem Abstand eines Tages  gesehen). Olaf hat mit einigen mitreisenden Engländern, Australiern, Chinesen und Indern gequatscht und dabei viel Spaß gehabt. Dennoch sind wir heilfroh, dass es übermorgen mit dem Flieger zurück nach Delhi geht!

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Fotos 17.01.2017

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Petras Traum in weiß

Heute morgen um 5.30 Uhr hat uns der Wecker unsanft aus dem Schlaf gerissen. Macht nix, wir wissen ja warum. Also schnell durchs Bad, Frühstück gibt es später, damit wir noch vor Sonnenaufgang da sind. Hoffentlich funktioniert das Gerät für die Kreditkarten am Schalter, langsam geht unser Bargeld zu Ende. Wir machten uns also auf den Weg, nach gut 500 Meter der Schalter, lange Schlange davor, die Zeit läuft: Um 7.13 Uhr geht die Sonne auf! Dann die gute Nachricht, the maschine is working. Mit den Tickets in der Hand ging es dann weiter, nochmal ein Kilometer bis zum Eingang. Dann Körperscanner, Taschenkontrolle, höfliche Fragen und Überzieher für die Schuhe. Nun war es endlich soweit!

Durch das riesige Osttor – das Taj Mahal hat vier Tore – ging es dann direkt auf das wunderschöne Bauwerk zu. Mein Traum geht in Erfüllung! Im morgendlichen Nebel war das beeindruckende Mausoleum eine fast unwirkliche Erscheinung. Wir hatten es tatsächlich geschafft: Die Sonne war noch nicht über den Horizont gestiegen. Staunend bewegten wir uns auf das etwa 500 Meter entfernte Bauwerk zu und machten die ersten Fotos, als uns ein Inder ansprach und auf ein besonders schönes Fotomotiv hinwies. Diesem Tipp kamen wir auch gerne nach. Er kam uns auch nach. Mit dem zweideutigen Hinweis, er sei kein Guide, sondern arbeite hier, ließ er die Hoffnung auf ein günstiges Miteinander zu. Dann übernahm er. Wie ein geübter Fotograf legte er jedes einzelne Setting fest, klar bauend auf eine 25jährige Erfahrung als Fotomotivzeiger. Er jagte uns von Punkt zu Punkt, schaut euch die Fotos an, es hat sich wirklich gelohnt. Als er seinen Job als beendet ansah, bat er zur Kasse, gerne auch in Dollar oder Euro. Wir haben ihn anständig entlohnt und durften dann endlich das Taj Mahal betreten. Innen wie außen ist alles in weißem Marmor gehalten, innen befindet sich der Sarkophag, den man leider nicht fotografieren durfte. Wunderschöne Steinschnitzereien und Intarsienarbeiten waren zu bestaunen, wir konnten uns kaum trennen. Schließlich haben wir uns auf den langen Rückweg zum Homestay gemacht und haben erstmal ausgiebig gefrühstückt.

Den restlichen Tag haben wir im Garten verbracht und unseren Blog auf Vordermann gebracht. Gleich sollten wir wieder aktuell sein. Um 19.00 Uhr werden wir hier noch zu Abend essen und um 19.45 Uhr abgeholt und zum Nachtzug nach Varanasi gebracht. Das wird bestimmt auch ein Abenteuer!

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Fotos 16.01.2017

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Affenstarke Tour

Heute Morgen haben wir uns auf den Weg nach Agra gemacht, das Taj Mahal wartet auf uns! Als ersten Zwischenstopp gab es einen Affentempel zu besichtigen. Gleich nach dem „Ticketschalter“ (einem alten Mann mit zerlumpter Kleidung auf einem Schemel) kamen die Affen auf uns zu. Überall waren sie. Im Gegensatz zu Bali sind sie hier aber nicht aggressiv, was daran liegt, dass sie ausreichend und abwechslungsreich gefüttert werden. So gab es Gurken, Bananen und auch Erbsen in Schoten, die sich die Affen einvernehmlich mit den Kühen teilten. Hoch oben am Berg befand sich ein Tempel, hier war ein Ghat angelegt, das auch eifrig von den Indern für Waschungen genutzt wurde.

Weiter ging es in die Geisterstadt Fatehpur Sikri. Rewat hatte uns netterweise wieder eine Guide organisiert, der uns leiten wollte. Vom Parkplatz aus mussten wir mit dem Bus fünf Minuten zur Anlage fahren. Fatehpur Sikri besteht aus zwei Teilen, dem vollständig erhaltenen Mogulpalast und dem Mausoleum. Um das Mausoleum herum befinden sich viele Bereiche, mit denen man im Grunde nicht rechnen durfte: Aus Dankbarkeit, dass ihm gemäß einer Prophezeiung ein Thronfolger geboren wurde, hat der 26jährige Mogul die Kinder der gefallenen Soldaten im Palastbereich aufgenommen und eine Schule für sie eingerichtet. Bis heute werden dort 400 Kinder armer Leute unterrichtet und verköstigt. Die Spenden, die dort durch den Verkauf von Kleidungsstücken erlangt werden, kommen den Kindern in Form von Kleidung, Nahrung und Schulunterricht zugute.

Rewat hat uns dann zu unserem heutigen Quartier gebracht, ein Homestay in Agra, nur einige 100 Meter vom Taj Mahal entfernt. Jetzt war für uns der Abschied gekommen. Rewat wird morgen früh die 700 km nach Hause fahren und in der nächsten Woche neue Gäste bekommen. Wir werden ihn wirklich vermissen. Eine, nein, zwei Umarmungen später war er dann auch auf dem Weg und wir enterten zum ersten Mal eine private Unterkunft. Um 19.00 Uhr klopfte es an unsere Tür, das Dinner war fertig. Gemeinsam mit vier Australiern und zwei Deutschen haben wir gegessen und sind kurz danach schlafen gegangen. Morgen früh geht es um 6.30 Uhr los!

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Fotos 15.01.2017

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Luftige Angelegenheiten

Zu  Rajasthans touristischen Highlights gehört der in Jaipur vorzufindende Palast der Winde. Ein beeindruckendes Gebäude, zur Straße hin viele steinvergitterte Fenster. Die Damen konnten ohne gesehen zu werden am gesellschaftlichen Leben teilnehmen, und dabei genossen sie den stetigen Ostwind. Tatsächlich ist dieses fünfstöckige Gebäude nur wenige Meter tief, Wohn- oder Aufenthaltsräume sind hier nicht vorgesehen. Die Fassade ist sehr detailliert ausgearbeitet, viele reich verzierte Erker ermöglichten den Blick über einen langen Abschnitt der Straße. Was man für seine Haremsdamen nicht alles so macht...

Weiter geht es zum Amber Fort, außerhalb der Stadt auf einem Bergkamm gelegen, durch Mauern geschützt, beeindruckt dieses Gebäude durch seine schiere Größe. Der Tourist kann sich nach Maharadscha-Art per Elefantenrücken dort hinauf tragen lassen, wir bevorzugten es, zu laufen. Die Tiere dürfen zwar nur vormittags eingesetzt werden, der Stress, dem die Tiere ausgesetzt sind, ist jedoch gewaltig. Per Pedes war der Aufstieg nun wirklich auch kein Problem. Auch hier im Palast sind reich verzierte Fassaden, Säulen und Fußböden zu bestaunen. Das Elefantentor ist ein besonderer Hingucker, dreigeschossig, mit einem prächtigen Eingangsportal.

Nun ging es wieder zurück nach Jaipur, in den Stadtpalast. Highlight hier war das im Jahr 1728 errichtete Observatorium, das heute noch vollständig mit Instrumenten ausgestattet ist. Das Freiluft-Observatorium steht zwischen dem Stadtpalast und dem Palast der Winde und zählt seit 2010 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Am höchsten ragt die futuristisch wirkende, 44 Meter lange und 27 Meter hohe Sonnenuhr in den Himmel, eine dreieckige Konstruktion mit einer Treppe, die der exakten Ermittlung der Ortszeit diente. Sie soll die Zeit auf zwei Sekunden genau anzeigen. Wie uns unser Guide beschrieb, sind 90 % der Inder von der Aussagekraft eines Horoskops völlig überzeugt. So werden Heiratstermine, Daten an denen ein Vertrag unterzeichnet werden soll oder andere wichtige Dinge im Leben durch astrologische Berechnungen untermauert. Von den Ausmaßen und der Genauigkeit der Anlage war ich begeistert! 

Auf dem Heimweg ins Hotel haben wir dann einen Stop eingelegt, Tänze wurden aufgeführt, Kamele mit Festtagsschmuck noch schöner gemacht, man ließ Drachen steigen. Es ist sehr tricky, diese Drachen steigen zu lassen, noch herausfordernder ist allerdings, dass die Drachenschnüre mit feinsten Glassplittern umhüllt sind: Zunächst muss man aufpassen, dass man sich nicht selber schneidet, weiterhin ist das Ziel, einem anderen Drachen die Schnur zu kappen, nicht so ganz leicht zu erreichen. Durch diese Schnüre werden auch oft tödliche Unfälle verursacht – Mopedfahrerhälse sind ungeschützt. Einen der am Fort arbeitenden Elefanten haben wir hier wiedergetroffen, sein Mahut ließ ihn uns grüßen. Nette Geste!

Wieder zurück im Hotel, stellten wir fest, dass unser Laundry-Bag, der Beutel mit der Schmutzwäsche, leider den Weg bis zu reinigenden Händen nicht gefunden hatte: Heute ist Feiertag, die Menschen lassen Drachen steigen – ja, auch die Erwachsenen, ach ja. Der Wäscheservice ließ also einen fliegen. Bei uns: Frust. Also raus mit der Waschpaste, rein mit der Unterwäsche und den Socken ins Suite-Waschbecken. Werden wir wohl noch öfter machen müssen, sicher immer dann, wenn etwas dazwischenkommt. Hier aber waren wir unter zeitlichem Druck, in der Suite keine Wäscheleine, draußen nur ein Handlauf im dritten Stock. Aber was soll’s, bauen wir uns eben einen eigenen Wäschetrockner. Man nehme einen Koffer, eine Sitzbank, einen Heizlüfter und arrangiere die gewaschenen Teile strömungsgünstig. Im Bild gibt's das Konstrukt zu sehen.

Fotos 14.01.2017

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Bollywood-Träume

Unser heutiges Tagesziel ist Jaipur, the „Pink City“. Den Namen „Pink City“ verdankt die Stadt der Tatsache, dass der Maharadscha anlässlich eines Besuchs des Prince of Wales, dem späteren König Edward VII. im Jahr 1876 alle Häuser einheitlich in Rosa streichen ließ. Seither sieht man überwiegend die satt rosa-orange gefärbten Häuser, wobei die Farben allmählich verblassen. 

Rewat brachte uns zu unserem heutigen Hotel. Zu unserer großen Freude erhielten wir ein Upgrade und waren nun stolze Bewohner einer Suite auf der obersten Etage des Hotels. Lange könnten wir diesen Luxus jedoch nicht genießen, stand doch schon nächster Programmpunkt an. Olaf spricht seit Tagen vom „näher kommenden Grauen“: Jetzt ist Kino angesagt, einen Bollywood-Film wollen wir uns ansehen. Rewat brachte uns zum Kino, drückte uns Eintrittskarten in die Hand und schickte uns ins Kino. Er fragte, ob wir den halben oder den ganzen Film sehen wollen, wahrscheinlich hat er schon entsprechende Erfahrungen mit seinen Gästen gemacht ;-). Das Kino selbst war aufgebaut wie in Deutschland, oben mittig fanden wir unsere Plätze. Dann ging es auch schon los. Zum Glück für Olaf handelte es sich nicht um einen typischen Bollywood-Film, die indischen Gesänge hätten wir wohl auch keine drei Stunden ausgehalten. Stattdessen handelte es sich um einen modernen indischen Film über zwei Mädchen, die vom Vater im Wrestling trainiert wurden und es bis zu den Olympischen Spielen geschafft haben (übrigens eine Disney-Produktion). Obwohl wir natürlich kein Wort verstanden haben, ergab sich die Story und so wollten wir nach der Pause auch die zweite Hälfte des Films sehen. War ein wirklich netter Nachmittag und die drei Stunden waren schnell um.

Dann unsere erste Tuk-Tuk-Erfahrung. Tuk-Tuks sind kleine Gefährte, mit einem mehr oder minder starken Motor, zwei Plätzen für Gäste und weiteren für Fahrer und Beifahrer ausgestattet. Die auf dem Land genutzten Gefährte werden schon intensiver genutzt, kein Problem, dort acht oder zehn Menschen auf und in einem solchen Ding zu sehen.

Wir also enterten ein Tuk-Tuk, nannten dem Fahrer die Adresse: „Wir möchten in die Straße hinter dem Busbahnhof gebracht werden.Wie viel kostet die Fahrt?“ Prompte Antwort: „70 Rupies!“ Wir stellten fest, dass der Fahrer keine Ahnung von unserem eigentlichen Ziel hatte, sondern in größer werdenden Kreisen um unseren Ausgangsort kreiste. So bat ich: „STOP!“, gab ihm 100 Rupies – natürlich hatte der gute Mann kein Wechselgeld dabei. Ein anderes Tuk-Tuk wurde herangerufen und – nur um sicherzugehen – ließen wir uns das Umfeld zum Hotel beschreiben, machten erneut einen Preis aus, waren nach einer ca. fünfminütigen Fahrt in dem sicher ältesten Vehikel dieser Stadt endlich am Ziel...

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Fotos 13.01.2017

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Mach mal 'nen Punkt!

Nun also Pushkar, einer der heiligsten Orte für Hindus. Pushkar, übersetzt Lotos, ist der einzige Tempel weltweit, welcher Brahma, einem der drei Leitgötter des Hinduismus, gewidmet ist. Dass an einem solchen Ort eine große Anzahl von Souvenirhändlern anzutreffen ist, erklärt sich von selbst. Die religiöse Leitung des Ortes hat allerdings doch einige Restriktionen für den Handel und auch für den Besucher parat: Kein Alkohol, kein Fleisch. So marschierten wir – natürlich – zum Brahma-Tempel, kauften Opfergaben in Form von Blumen, zogen ein weiteres Mal die Schuhe aus und kamen dann auch in das Heiligtum. Am Tisch vor dem Haupttempel erhielten wir, nachdem wir Brahma durch den Besuch Ehre erwiesen hatten, im Tausch gegen unsere Blumen ein neues Schälchen. Hier fanden wir nun zu den Blüten auch kleine Zuckerkügelchen und andere Süßigkeiten im Korb. Sockfuß bis vor den Tempeleingang, beschuht weiter zum See. Das Seeufer ist allseits umschlossen von Ghats, Badestellen, an denen sich die Gläubigen reinigen und ein wenig besser auf die Gebete mit den Brahmanen, diese gehören der obersten indischen Kaste an, vorbereitet sind. Nein, gebadet haben wir nicht, Schuhe wieder aus, Körbchen abgeben: Wir setzten uns dann zu einem jungen Brahmanen, welcher uns nach vielen die Religion erläuternden Worten klarmachte, dass „so wie jeder ganz alleine auf die Welt käme, diese ja auch alleine wieder verließe.“ Für Spenden gelte das Gleiche, man solle den Betrag jetzt im Geiste doch einmal festlegen – es spende jeder für sich allein, sei natürlich niemandem verpflichtet, aber wer würde denn schon knauserig sein, wenn es um die Familie ginge. Da sollten einem doch 50 $ pro im Gebet bedachter Person leicht fallen, wenn man auf diesem Wege nicht nur den verstorbenen und lebenden Menschen etwas Gutes täte, sondern im gleichen Atemzug auch noch ein besseres Karma erlange. „So, also, wieviel ist Ihnen denn nun die Familie wert, wieviel geben Sie?“ Das von ihm gehaltene Aluminiumtablett, gekonnt arrangierte Blüten, rote Pigmenthäufchen und Reis waren darauf, kam nach unserer Antwort zum Einsatz: Er hieß uns, die von uns zu bedenkenden Personen mit Namen zu nennen, forderte uns auf, seine Worte nachzusprechen. Taten wir. Warfen danach die von ihm uns übergebenen Blüten ins Wasser, stiegen in unsere Schuhe, froh wieder Wärme an die Füße zu bekommen. Ach, bevor ich es vergesse: Die 2.000 Brahmi-Familien im Ort leben von den Spenden, sie haben sonst keine Einkünfte. Und keine Sorge: Obwohl wir natürlich alle Familienmitglieder benannt haben (wer es kann, rechne bitte mal kurz nach), haben wir unsere Reisekasse nicht geleert.

Das vegetarische Essen am Abend in einem an den Ghats gelegenen Restaurant war echt ein Highlight: LECKER! Petra hatte ein Kartoffelgericht, abgeschmeckt auf die hiesige Art, bei mir gab es Gemüse der Saison. Aufgrund der wirklich niedrigen Temperaturen bekamen wir ein Feuer an den Tisch gestellt. Wir müssen bei jeder Bestellung wirklich darauf achten, dass wir keine abgemilderten, auf Europäer abgestimmte Gerichte erhalten. Diese Köche verstehen es nämlich zu kochen: Obwohl eine gehörige Schärfe die Gerichte abrundete, war jedes einzelne Gemüse klar am Geschmack zu erkennen. Lustig, jedesmal wenn wir unser Essen landestypisch bestellen, achten die Kellner darauf, ob wir wohl rot anlaufen oder uns ein Schweißtropfen die Stirn hinab rinnt. Dieses Hobby ist derart ausgeprägt, dass wir häufig zwei, drei Augenpaare in unsere Richtung blicken sehen. Natürlich über das ganze Essen hinweg.

Die Amerikaner und Europäer, welche sich voll auf die hiesige Lebensweise eingestellt haben, sind natürlich auch so gekleidet. Na ja, nicht so ganz indisch, es fehlt bei Herren oft der aus einem bis zu 7 m langen Tuch gebundene Turban, auch fehlen den Damen oft die Strümpfe, welche zwischen dem großen Zeh und den restlichen Zehen eine Lücke zum Tragen der Flip Flops aufweisen. Es ist hier wie wohl überall auf der Welt: Wer schön sein will, muss leiden, hier beim Tragen einer Kleidung, welche für Temperaturen um die 50 °C ausgelegt ist. Die indischen Damen ergänzen ihre Kleidung durch tolle Schals bei derzeitigen 5 °C am Morgen, bei den Besuchern ist es oft das Strickjäckchen aus heimischen Boutiquen.

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Fotos 12.01.2017

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Maharadschas Seegrundstück

In Udaipur haben wir uns den Palast angesehen. Ein Riesending! Das Gebäude liegt oberhalb eines künstlich angelegten Sees. Die hiesigen Maharadschas sahen es als ihre Aufgabe an, das gesamte Umfeld mit Seen auszustatten und den Palast zu erweitern. Bis in die späten 1970er Jahre lebten die doch sehr wohlhabenden Regionalkönige wie in den Jahrhunderten zuvor: Statt des Fernsehers wurde für die Maharadschas abends getanzt, die Damen vergnügten sich damit, die aufgehängten Schaukeln zu nutzen.

Auffällig für mich war, dass wir in noch keinem Palast eine Bibliothek zu sehen bekamen. Eines haben wir jedoch in jedem Palast bestaunen dürfen: Die Silbersammlung. Silber gilt hier in Indien als kühlendes Metall, so ist es nicht verwunderlich, dass Stühle und Throne silberbeschlagen sind, viele Schmuckstücke der Damen und Herren aus diesem Material hergestellt und Gastgeschenke aus dem Edelmetall hoch geschätzt werden. Das neueste Gastgeschenk, welches wir zu sehen bekamen, war ein VW Beetle und ein Trecker mit Ladeschaufel und BaggerApp, beides sicher hohl, aber auch min. 500 Gramm schwer. Nachdem wir also den Palast durchschritten, all die Schlafzimmer, Aufenthaltsräume, Flure, Veranstaltungsflächen und Besonderheiten – seht die Fotos – angesehen hatten, ging es weiter auf den See. Klasse, endlich nicht mehr laufen, sondern sitzen. Gemütlich über einen sehr ruhigen See schippern, den Palast aus gebührendem Abstand mal zur Gänze sehen, von der Wasserseite auf Udaipur blicken, um dann auf einer im See gelegenen Insel einen wirklich sehr guten Kaffee trinken. Die Sicherheitsmaßnahmen an Bord des Bootes waren schon umfangreich, ein Check durch die Behörde im halben Jahr, einmal im Jahr wird die Lizenz zum Schippern vergeben. Wie auch immer, an diesem Nachmittag haben wir unserem Fahrer frei gegeben und haben uns etwas Ruhe gegönnt, Käffchen im Hotel, sitzen, lesen, quatschen. Sauber: Morgen geht es weiter! 

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Fotos 11.01.2017

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Fotos 10.01.2017

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Om - nun sind wir erleuchtet

Einen kurzen Nachtrag zur gestrigen Nacht kann ich mir nicht verkneifen: Da es hier nachts recht kühl ist und die Zimmer über keine Heizung verfügen, baten wir an der Rezeption um einen der offerierten Heizlüfter. Wenige Minuten später wurde das Ding angeliefert, angeschlossen, unser Zimmer wurde warm. Prima! Unsere Nachtruhe wurde dann durch ein kurzes kräftiges „BUFF“ und flackernde Flammen unterbrochen. Exakt um 4.00 Uhr morgens war dann erst einmal die Nachtruhe unterbrochen, das Feuer schnell gelöscht, das defekte Gerät in der Dusche parkiert. OK – wieder ab in die Falle. Da wir erst um 7.30 Uhr aus dem Bett mussten, hat uns dieses Vorkommnis kalt gelassen. Übrigens „kalt“ gelassen: Den elektrisch betriebenen Warmwasserspeicher hat es auch erwischt, das Wasser war eisig.

Einige Kilometer außerhalb Jodhpurs dann der erste Stop. Ein Tempel war angekündigt. Ok, na gut, nehmen wir den auch noch mit, so war mein Gedanke! War ja nicht zu ahnen, was uns jetzt erwarten sollte.

Also kaufen wir die Tickets, hinterlegten gegen Quittung einen Pass, um deutsche Audioguides zu erhalten, kauften ein weiteres Ticket für die Erlaubnis zum Fotografieren, gaben unsere Smartphones ab und zogen unsere Schuhe aus. Letzteres wirklich ungern, da wir immer noch erkältet und die Tempel sehr fußkalt sind. Nun gut.

Bei dem zu besichtigenden Tempel handelt es sich um den Ranakpur-Tempel, einen Jain-Tempel aus dem 15. Jahrhundert. Die Mönche, die dort noch immer leben, verzichten an Nahrungsmitteln auf alles, was unter Erde wächst, auf tierische Produkte, auf Zwiebeln, Knoblauch, Eier, Milch und natürlich Alkohol und Zigaretten. Sie fasten jedes Jahr im August für drei Wochen, in der restlichen Zeit des Jahres essen sie nur vor Sonnenaufgang und nach Sonnenuntergang. Nichts für uns! Wir starteten also unseren Audioguide und gingen die Treppe hoch. Oben erfolgte noch eine Kontrolle meiner Handtasche, die Zigaretten und Pfefferminzbonbons wurden konfisziert. Während wir die ersten Fotos machten und die wirklich unglaublich schöne Vorhalle bewunderten, kam ein Mönch auf uns zu. Er sprach uns auf Englisch an und stellte sich als Chef-Priester des Tempels vor. Er sagte, wir seien ihm aufgefallen, da von uns eine unglaublich positive Energie ausgehen würde, eigentlich würde er keine Führungen machen, würde uns aber gerne durch den Tempel leiten. Die Audioguides seien doch nur Maschinen, er sei sehr interessiert an uns. Der Priester hatte ein unglaubliches Charisma, warme Augen und eine sehr schöne Stimme. Wir gingen zu Dritt durch den Tempel und er erklärte uns die Besonderheiten, wies uns auf besonders schöne Fotomotive hin und machte sogar ein Foto von uns. Wir sprachen über uns und unsere Familie, unsere Ehe und unsere Verbundenheit. Es war sehr persönlich und für uns sehr beeindruckend.

Der Tempel ist sehr groß, besteht vollständig aus weißem Marmor und hat im Inneren 1.444 kunstvoll verzierte Säulen. Bei Vollmond findet hier eine Zeremonie statt, alles ist mit Kerzen geschmückt und die Leute singen gemeinsam. Das muss ein wunderbares Ereignis sein.

Dann sagte er, dass er jetzt für uns und unsere Familie ein Mantra singen möchte. Er setzte sich im Schneidersitz auf einen Mauervorsprung, wir setzten uns daneben, und dann fing dieser Mann an zu singen! Das hat wirklich mein Herz berührt! Nie haben wir so etwas erlebt! Zuletzt sprach er ein Gebet für uns und unsere Familie. Er sagte, er würde uns sehr mögen und weiterhin für uns beten, dies würden wir spüren, indem ein Schütteln durch unseren Körper gehen würde. Unser Chakra würde sich melden. Gern können wir ihm dies dann auch mitteilen, er gab uns seine Anschrift und seine Mobilnummer (ja, ein Smartphone darf er haben!).

Im Anschluss bat er um eine Spende für die Nahrungsmittel der Priester, die wir natürlich gern gegeben haben. Wir bekamen noch den Punkt auf die Stirn gemalt und sind völlig beseelt zum Auto zurückgegangen. Was für ein Erlebnis.

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Teppichtradition

Heute Morgen haben wir uns wieder ins Auto gesetzt, die Fahrt ging von Jaisalmer nach Jodhpur, von wo unser Rewat stammt. Er hatte uns ja schon zum Lunch zu sich nach Hause eingeladen, heue war also dieser Tag. Als er seinen Kindern mitgeteilt hatte, dass er Gäste mitbringen würde, haben diese für uns auf die Schule verzichtet. Gegen 11.30 Uhr machten wir Halt, Rewat hatte hier eine ganz besondere Überraschung für uns: Wir durften bei einer Opium-Zeremonie anwesend sein. Wow! Alles war vorbereitet.

Ein wenig scheu, neugierig und bestens vorbereitet saßen einige turbanbehütete Herren auf einem Teppich, für uns waren extra Plastik-Gartenstühle aufgestellt worden. Natürlich ignorierten wir diese, zogen unsere Schuhe aus und setzten uns ebenfalls auf den schönen Teppich. Wir wollten auf Augenhöhe bleiben. Zentral war ein kurzbeiniger Tisch mit allerlei Zubehör ausgestattet, wir waren natürlich auch ein wenig unsicher und sahen uns erst einmal die gesamte Szenerie an. Eine ganze Schar Kinder stand ehrfurchtsvoll am Rand und bestaunte uns. So wie auch die dunkelhäutigen Männer,  in ihre gute Kleidung gewandet, erst einmal nur schauten. Rewat stellte die Gruppe der Teppichsitzer gegenseitig vor, das vorher an einem Getränkestand eingekaufte Bier, zwei Flaschen Kingfisher strong, wurde auf Zuruf von einem der Kinder aus dem Auto geholt. Zunächst wurde aber der Chai gereicht, ein Tee, welcher mit einigen Gewürzen und Milch veredelt wird. Schmeckt wirklich gut! 

Dann ging es schon langsam los mit der Zeremonie. Wir erfuhren, dass Opium zwar verboten sei, aber mit der Verfolgung dieses Delikts beschäftigen sich die auf dem Land ansässigen Behörden nicht. Ganz einfach, weil seit Jahrhunderten der Gebrauch dieser Droge bei speziellen Gelegenheiten, zum Beispiel Hochzeiten, mit zum Ritual gehört. Weil man genau weiß um die Wirkung. So wird ein Mann erst im fortgeschrittenen Alter von ca. 40 Jahren an einer solchen Zeremonie teilnehmen können. Die Gerätschaften sind echte Antiquitäten, von Generation zu Generation weitervererbt. Die Zubereitung ist in früheren Zeiten unter Zuhilfenahme eines spitz zulaufenden Filters, vorher wurde das Opium zerkrümelt und in Wasser gelöst, von den Schwebstoffen befreit worden. Heute verwendeten sie eine Schale, in die die Flüssigkeit durch einen Wattebausch hindurch gefiltert wurde. Die gewonnene Flüssigkeit kam dann in ein holzgeschnitztes Kännchen, welches im vorderen Bereich mit einer kleinen Tülle als Ausguss ausgestattet ist. Die Flüssigkeit nimmt man nicht selber zu sich, sie wird in die hohle Hand gegossen und dem Nächsten dargeboten. Lautstark schlürft dann der Gast die Flüssigkeit aus der fremden Hand. 

Die Stimmung hob sich noch mehr, als wir selbstverständlich nicht ablehnten. Dann wurden Süßigkeiten gereicht, passend zu dem süßlichen Getränk. Als Wirkung der Droge wurde uns beschrieben, dass eine Menge Energie freigesetzt werde, man könne ohne Müdigkeit zu verspüren eine ganze Hochzeit tanzend durchstehen. Die Kinder beobachteten und filmten die gesamte Zeit, es wurde gegackert und getuschelt. Die gesamte Atmosphäre war von Wärme und Herzlichkeit geprägt, ein für uns wirklich besonderer Moment. Nun kam das Bier dran: Rewat hatte einmal beobachtet, wie ich eine Flasche mit dem Feuerzeug öffnete, diese Fähigkeit musste ich nun unter der Beobachtung von etlichen Augenpaaren wiederholen. Es wurde gebührend gestaunt, dann um so zügiger getrunken. 

Dann, entspannt wie wir waren, wurde gefragt, ob wir rauchen wollten. Bidies – eine Zigarette bestehend aus einem Kräuterblatt mit darin eingerollten Tabakkrümeln – machten die Runde. Die Dinger gehen einem ständig aus, also holte ich die Zigaretten aus dem Fahrzeug und legte zwei Schachteln auf das Tablett. Da Marlboro als Luxusgüter angesehen werden, musste ich erst erklären, dass es bei uns zu Hause Sitte sei, das zu Teilende auf den Tisch zu legen, Jeder könne sich dann bedienen, wenn ihm danach sei. Die Schachtel machte die Runde, überall qualmte es. Nun war es an den Herren, den Spieß umzudrehen: Ein Chillum wurde mit Tabak gefüllt und auch dieses Gerät kreiste. Als ich dann nicht ablehnte und versuchte, eine anständige Qualmwolke zu erzeugen, war das Gelächter groß! Ein Chillum ist eine sich vom Ansaugbereich aus erweiternde Tonröhre, in diesem Fall kunstvoll mit Kupferdrähten veredelt. In den großen Kopf wird Tabak gefüllt, dieser angezündet. Das Teil wird dann zwischen die Hände genommen, die Handflächen werden dabei so gehalten, dass ein Hohlraum entsteht. Der Rauch gerät in die Lunge, indem man dann durch die runde Öffnung, die sich zwischen den aneinander liegenden Daumen ergibt, saugt. Es gibt hier noch weitere Einzelheiten, die zu beachten sind, aber das erspare ich euch. 

Nach Ende der wirklich schönen Zeremonie sind wir dann über Rewats Baustelle gelaufen, alles habe ich mir erklären lassen. Auch die Beschreibung des Baus spare ich ein, möchte aber meine Bewunderung für die Einstellung, ohne Kredit ein Haus auf die Beine zu stellen, nicht verzichten. Dauert dann eben noch weitere drei Jahre, ja, schade. Aber so sei es besser.

So ging es dann eben weiter in Rewats jetziges Zuhause. Ein schlichtes aus Lehmziegeln errichtetes Haus, zwei Zimmer, beide direkt vom Hof aus zu betreten. Wir wurden dann auf das Ehebett gesetzt, mehr Sitzflächen standen einfach nicht zur Verfügung. Ein Tablett wurde gebracht, auf diesem Schälchen mit sehr schmackhaftem vegetarischen Gerichten, Chabati, zwei Gläser Bier, Joghurt, Frischkäse. Die bei der Zeremonie anwesenden Kinder drängten sich in den kleinen Raum, alle an der Wand dicht an dicht aufgereiht. Alle Augen waren wieder ausschließlich auf uns gerichtet. Tatsächlich haben wir es geschafft, uns einigermaßen gut zu schlagen – die Übung, ohne Besteck nicht hungrig vom Essen aufzustehen, war geglückt!

Nachdem wir dann in Jodhpur angekommen waren und unser wunderschönes Hotel bezogen haben – Rewat ist zu seiner Familie zurückgefahren – haben wir noch einen kurzen Schlender über den Markt gemacht, der so vielfältig war, dass wir jetzt von einer weiteren Beschreibung absehen, schaut euch einfach die Fotos an. Unser Abendessen haben wir in wunderbarer Atmosphäre im Rooftop-Restaurant unseres Hotels genossen.

Es war wieder ein wundervoller Tag in Indien!

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Fotos 09.01.2017

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Kultur und Fastfood

Heute morgen um 8.30 Uhr (in Deutschland übrigens nachts um 4.00 Uhr) haben wir unseren Guide für den heutigen Tag getroffen. Zunächst sind wir in lausiger Kälte zum See Gadi Sagar gefahren. Die morgendlichen Temperaturen hier in Indien liegen weit unter 10 °C, sodass wir im Zwiebelverfahren alles anziehen, was der Koffer so hergibt. Der See lag also noch im Nebel, viele Touristen waren nicht unterwegs. Überhaupt haben wir so manches Mal den Eindruck, dass außer uns nicht viele Touristen unterwegs sind. Häufig sind wir  d i e  Attraktion, wurden sogar an einer Bahnschranke während eines Päuschens gefragt, ob man ein Foto von uns machen dürfe. Hä? Und schon wieder abgeschweift... Zurück zum See: In früheren Zeiten wurde der See als Trinkwasserreservoir genutzt, heute dient er lediglich als Besuchermagnet. Inder kommen hierher, um die Fische zu füttern, weil es Glück bringen soll (die Welse im See sind dick und rund). Diverse Tempel sind am Ufer und im See zu sehen.

Wir sind dann weitergefahren zur Festung von Jaisalmer. Fast jede der von uns bisher besuchten Städte hat eine Festung, diese jedoch unterscheidet sich erheblich. Während die anderen Festungen nicht mehr bewohnt sind und nur noch als Museum dienen, leben in der Festung von Jaisalmer 5.000 Menschen. Es gibt nur ein Zugangstor, durch das sich Menschen, Kühe, Mopeds, Autos, Karren etc. Drängen. Auf dem Vorplatz versuchen sich Pfauenfeder-Händler Pfauen sind in Indien heilige Tiere, die Feder sind glückversprechend), Akrobaten und Souvenirhändler, ein jeder versucht, seinen Anteil aus dem Geldbeutel der Besucher zu erhalten. Hinter dem vierten inneren Eingangstor kommt zunächst der Platz der Witwenverbrennungen. Hier sprangen die Frauen mit ihren Kindern von den Palastmauern in den Scheiterhaufen, wenn ihre Ehemänner auf dem Schlachtfeld besiegt worden waren. Auf Nachfrage hat unser Guide erklärt, dass dies nicht einzig freiwillig, sondern auch auf Druck der Gesellschaft geschehen ist. Diese Frauen nannte man Sati.

Plötzlich befanden wir uns inmitten eines Labyrinths aus verschachtelten Palästen mit Plätzen voller Leben. Im siebenstöckigen Stadtpalast lebten einst die Maharajas, ein Marmorthron für öffentliche Veranstaltungen ist noch zu sehen. Auf den Besuch des Palastes haben wir verzichtet, viel zu spannend war das Treiben in den Straßen. Der älteste Palast, der Juna Mahal aus dem 16. Jahrhundert, ist berühmt für seine Sandsteinbalkone. Nun wurde uns auch klar, warum Jaisalmer auch die „Goldene Stadt“ genannt wird. Wenn die Sonne auf die die Festung beherrschenden Sandsteinbauten scheint, beginnt sie golden zu leuchten.

 Eine weitere Attraktion waren die Havelis, die reich geschmückten Häuser ehemals vermögender Kaufleute. Eines der Haveli war einst die Residenz eines Premierministers. Es wurde von zwei Brüdern gebaut, einer war für den rechten Gebäudeteil zuständig und einer für den linken. Sie haben sich versprochen, nicht voneinander abzugucken, traten dennoch in künstlerischen Wettstreit miteinander. So scheint die  äußere Fassade einheitlich, bei genauer Betrachtung sieht man dann doch etliche Unterschiede. Im Inneren des Gebäudes sind die Unterschiede leichter zu erkennen.

Auf dem Rückweg von der Festung zu unserem Fahrer, der draußen auf uns gewartet hat, hat uns unser Guide noch eine besondere Freude gemacht. Er hat uns zu einem Snack an einer der Garküchen eingeladen. Es handelte sich um einen knusprigen Fladen auf Zeitungspapier, auf dem verschiedene Zutaten waren. Wir gehen davon aus, dass es sich um flüssiges Eigelb, gewürzt mit Chilisauce, handelte, darauf lagen kleingehackte Zwiebeln, Kräuter und Chilis. Man bricht einen Teil des Randes ab (mit der rechten Hand!) und verstreicht damit die Zutaten auf den Fladen. So nach und nach „arbeitet“ man sich zur Mitte, möglichst bevor das Ganze dann durchgesapscht ist. Mann, watt lecker (siehe Fotos).

Nachtrag: Mc Donalds, Burger King und ähnliche Unternehmen sind in den von uns besuchten Städten noch nicht vertreten. Gut so.

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Hör mal wer da hämmert

Wir haben so viel faszinierende Steinarbeiten gesehen, dass ich nun unbedingt sehen wollte, wie hier in Rajasthan die Steinmetzen arbeiten. Der hier verwendete Sandstein ist weich, eine Trennscheibe marschiert wie ein heißes Messer durch Butter durch den Stein. Die Arbeiter – 500 Mitarbeiter hat der von mir besuchte Betrieb – arbeiten eher als Schnitzer als als Hauer. Die verwendeten Motive wiederholen sich, die Kunstfertigkeit liegt im exakten Kopieren der vorgezeichneten  Formen. Und darin den Stein zu lesen, seine Oberfläche so gut einschätzen zu können, dass man genau erkennt, wo er brechen wird, wenn man ihn an dieser Stelle bearbeitete. Die Fähigkeit eine nur 40 mm dicke Steinplatte so zu bearbeiten, dass sich eine durchbrochene Fläche ergibt, die Stege zwischen den Öffnungen nur 15 mm dünn. Unfassbare Geduld, das Wissen um den richtigen Schlag an der richtigen Stelle. Der Respekt den ich diesen Menschen entgegenbringe ist schwer in Worte zu fassen. Wie überall gibt es hier auch eine Hierarchie des Könnens. Die meisten werden ein Leben lang nur Oberflächen gestalten, einige wenige werden durchbrochene Arbeiten von höchster Handwerkskunst zustande bringen. Die Zusammenarbeit dieser Menschen schafft wirklich Großes, mit Glück und Verstand überdauern diese Werke Jahrhunderte. Eines der im Foto gezeigten Fester hat eine Fläche von 150 x 150 cm!

Die Werkzeuge sind simpel: Zunächst wird ein elektrisches Gerät eingesetzt, um ein rundes Loch in den Stein zu fräsen. Dann kommt ein Hammer im Zusammenspiel mit einem kleinen Meißel zum Einsatz. Den weggeschlagenen Bruch und Staub bläst der Steinmetz unter zu Hilfenahme des Hammestiels von der Arbeitsstelle weg. Jawohl: der Hammerstiel ist durchbohrt und dient als „Blasrohr“. Uralte, übernommene Technik. Die Bilder sprechen für sich, ich hoffe, dass ich beim Versuch einen Block an der richtigen Stelle zu teilen, nicht allzu viel Schaden angerichtet habe. 

Übrigens: Die Wildschweine im Betrieb – eine Bache mit vier Frischlingen haben wir gesehen – lassen sich überhaupt nicht aus der Ruhe bringen. Wer genau hinsieht, weiß, was ich meine. 

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Fotos 08.01.2017 Teil 2

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Fotos 08.01.2017 Teil 1

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Kameltuning

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Eine alte Tradition ist das Scheren von Kamelen. Lange bevor unsere Sportstars auf die Idee kamen, haben sich die Stars unter den Kamelen ihren Coiffeuren anvertraut. Guckt der Friseur hier nicht genauso stolz wie Udo Walz? Das Kamel jedenfalls scheint sehr zufrieden!
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Viel Getier und warmes Öl

Nach einer zwar bequemen, aber dennoch kurzen Nacht (Olaf hat noch bis heute Nacht um eins versucht, die Fotos hochzuladen – leider vergebens, wenn das als so super angepriesene Internet nicht funktioniert) sind wir dann zum Frühstück gegangen. Seit unserer Ankunft in Indien gibt es exakt: Toast, rote (undefinierbare) Marmelade, Butter, Saft (naja), gewürfelte Papaya, Bananen und manchmal Eier. Der Kaffee variiert von dünn bis Pulverkaffee (so heute). Aber es ist ein Frühstück, zwar einseitig, aber meist schlagen wir ordentlich zu. Dann ging es zum Check-out: Obwohl uns zugesichert wurde, mit Karte bezahlen zu können, hat wieder einmal nichts funktioniert, was bedeutet, dass unsere Bargeldreserven schnell schmelzen. Die Bankenkrise in Indien macht sich deutlich bemerkbar!

Dann rein ins Auto. Unser Fahrer Rewat Inda ist für uns Laufe der Tage nicht nur ein brillanter Fahrer, sondern mehr und mehr unser Manager. Obwohl heute „nur“ ein Reisetag nach Jaisalmer auf dem Programm steht, schafft er es, den Tag für uns so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten. Nach ca. einer Stunde Fahrt kündigte er uns eine wunderbare Überraschung an. Wir hielten vor einer großen Düne, dahinter befand sich eine grün schimmernde Wasserstelle, an der sage und schreibe 70.000 graue Kraniche ihr Winterquartier haben. Was für ein Anblick! Plötzlich erhob sich wie auf Kommando ein riesiger Schwarm dieser großen Vögel in die Lüfte, zog seine Bahnen über uns, um dann wieder zu landen. Wirklich grandios. Ein paar indische Kinder haben uns auf Englisch angesprochen, sehr nett und höflich. Sie baten dann (leider nicht um Haarspangen!) um Schokolade und Stifte (@ Silke: gemerkt für das nächste Mal). Also haben wir unseren einzigen Stift (es ist noch einer im Notfallbeutel) und Bonbons herausgegeben...

Der nächste Stopp fand vor einer Bahnschranke statt: Wie auch bei uns versammelten sich Autos, um den kommenden Zug durchzulassen. Nicht wie bei uns ist allerdings die Situation, dass auch zwei Kühe sich auf die Schranke zubewegten :-) Das passiert ständig und überall in Indien, die allgegenwärtigen Kühe (auch gerne Ziegen und Hunde) kreuzen unaufgefordert die Schnellstraße und lassen sich auch durch andauerndes Hupen nicht aufhalten. Unser Rewat ist gezwungen, in wendigen Manövern die Tiere zu umfahren, was uns manchmal zum Aufstöhnen bringt.

Kurze Zeit später hielten wir erneut an. Diesmal war auf der anderen Straßenseite ein Herde Kamele samt ihren Treibern zu sehen. Die Kameltreiber winkten uns mit den Worten „Come here, here is a baby“ heran.. Tatsächlich, eine Kameldame hat vor zwei Tagen ein wunderschönes Baby entbunden. Wie niedlich! Immer wieder hat sie das Kleine angestupst, um es zum Aufstehen zu bewegen. Schaut in die Fotos, das Kleine ist dunkelbraun, ganz anders als die anderen. Die Kamelherde war in Richtung Bikaner unterwegs (wo wir gerade herkamen), dort findet in der nächsten Woche ein Kamelfestival statt. Kamele laufen übrigens bis zu 100 km pro Tag (wer hätte das gewusst?). Erstaunt waren wir auch darüber, dass nur ein Kamelbulle bei der Herde ist...

Kaum saßen wir wieder im Auto, wurden wir von Rewat gefragt, ob wir Interesse an einer Ayurveda-Massage hätten. Wo sonst, wenn nicht direkt in Indien! Klar wollten wir. Unser Manager hat gleich telefonisch alles für uns klargemacht, und so sind wir kurz nach dem Einschecken in unser wieder wundervolles Hotel (Madir Palace in Jaisalmer) wieder unterwegs gewesen und wurden von ihm zu einem Massagestudio gefahren, wo wir auch schon erwartet wurden. Nach einen Chai (lecker, wir haben uns schon daran gewöhnt und verzichten dafür gerne auf Kaffee) ging es dann in den Keller. Dort standen zwei Liegen, wir wurden nebeneinander eine Stunde lang von zwei kundigen Inderinnen verwöhnt. Nachdem wir sozusagen in eine Ganzkörperstarre verfallen waren, wurde uns zu guter Letzt warmes Öl über den Kopf und die Haare gegossen, sodann folgte noch eine Kopfmassage. Dann würden wir freundlich verabschiedet. Die Fotos sind kurz darauf im Auto entstanden... Uns gefällt Indien super!

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Fotos 07.01.2017

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Leben wie ein Maharadscha

Zum gestrigen Abend gibt es natürlich noch einen Nachtrag: Unser sehr sympathischer Fahrer hat sich auf ein Abendessen einladen lassen, wir sind dann in einem Haveli gewesen, dort auf der Dachterrasse. Monica heißt dieses Restaurant, wir marschierten also zu Dritt die Treppen hinauf und verpassten um Minuten den sicher herrlichen Sonnenuntergang.

Eine Gelegenheit, hier einiges zu lernen und dabei auch noch zu genießen: Um die für uns unverständlichen Namen, trotz der Zutatenliste unbekannten Zubereitungen in gekonnter Form bestellen zu können, bat ich Rewat Inda Singh die Bestellung zu übernehmen. Lange Diskussionen mit dem Wirt folgten und dann kam meine Zusatzbitte an Rewat: „Bitte zeige uns doch, wie man hierzulande isst.“ An die Gepflogenheiten des Landes anpassen lernen – zumindest bei so einfachen Dingen, wie ein Essen zu sich zu nehmen. Gar nicht so einfach, wie wir feststellen mussten. Die linke Hand hat nichts vom Essen zu berühren. Ist unrein. OK. Also linke Pranke unter den Oberschenkel geklemmt. Auf dem Tisch Schalen mit köstlich duftendem Ziegenfleisch-Curry und einer ziemlich leckeren Zubereitung mit Käse. Beides in einer sämigen Soße. Dazu das landestypische Brot „Chabati“, rund ca 15 cm im Durchmesser, eine Art Fladen. Mit der rechten Hand ein Stück davon abreißen, es so in die Finger nehmen, dass man es wie eine Zange über das aufzunehmende Nahrungsmittel hält, zupacken und möglichst ohne Unfall direkt in den Mund damit. Gar nicht so einfach für uns....dann die Herausforderung: Eine Schale mit einer aus Linsen zubereiteten sämigen Suppe. Petra hat die Prüfung anstandslos bestanden, ich würde wahrscheinlich verhungern. Der Abend war jedenfalls ein richtig schöner.

Heute früh ging es dann weiter: Nach Bikaner, der Stadt mit dem Fort Junagarh, einem Besitz des hiesigen Maharadschas (Fürsten). In dem riesigenGebäude sind kiloweise Gold, Silber und mit ner Null vorm Komma Diamanten verarbeitet worden, die Wände sind mit gemahlenem Muschelkalk  (mit Bindemittel versetzt) verputzt, dieser wurde dann mit Kokosöl poliert. Die Wirkung jedenfalls ist atemberaubend. Unendlich viele, mit schönsten Malereien verzierte Räume durchritten wir, standen vor dem Thron, welcher bis heute dazu dient, dem Maharadscha bei Festivitäten einen würdigen Auftritt zu verleihen, bestaunten die Geschenke, welche im Laufe der Jahrhunderte in den Familienbesitz gelangten. Aus dem 15. Jahrhundert waren es Säbel, Trommeln, Metallgefäße und aus dem 20. Jahrhundert ein englischer Doppeldecker – dieser von den Briten für die Unterstützung im ersten Weltkrieg überreicht.Die Handwerksarbeiten sind überwältigend gut, von den Steinarbeiten, über die Malereien und Holzschnitzarbeiten bis hin zu den Gold- und Silberschmiedearbeiten. Die Eintrittsgelder werden für die Renovierung verwendet, die Eintrittsgelder für die Guides werden als Spende an Schulen gegeben. Coole Idee! 

Nach einem ganzen Sack voll Kultur haben wir uns dann in das Stadtleben begeben, sind zwischen Tuk Tuks, Fahrrädern, Mopeds, Kühen, Hunden, Kuhfladen und Garküchen geschlendert. Mutige Kinder haben sich erst flüsternd abgesprochen und dann kam der mutigste Junge auf uns zu und fragte: „How are you Sir?“. Diese Mutprobe musste belohnt werden, also wurde zurückgefragt: „I’m fine. What is about you?“ Eine Antwort kam nicht, denn der Sieg war errungen: Man hätte diesen sonderbaren Fremden zum sprechen gebracht! Der Held zog mit seinen Kumpels begeistert ab. So ging dann auch mit den Erwachsenen weiter: Siehe die Fotos. Wir fragten nicht ob wir fotografieren dürfen, wir würden gefragt, ob wir fotografieren möchten. Wir sind hier von sehr netten, aufgeschlossenen Menschen umgeben! 

Unser Nachtquartier haben wir in einem dem Fort angeschlossenen Haus: Das dem Bruder des Maharadschas gehörende, heutige Hotel hat ein spezielles Zimmer, den ehemaligen Salon, wir dürfen hier nächtigen, da Rewat – wir wussten nichts davon – seine Beziehungen spielen ließ: Er wollte uns im besten Zimmer unterbringen und hat es geschafft!

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Fotos 06.01.2017

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OK - der Kasper ging ab

Der Klang einer Trommel leitete uns direkt zum Ort des Geschehens. Angekommen, fanden wir eine ganze Reihe von Marionetten in Maharadscha-, Prinzen, Kamel- und Schlangenform vor der eigentlichen Bühne aufgebaut vor. Der Trommler erzählte eine für uns natürlich unverständliche Szene, der Puppenspieler hatte während er spielte ein Instrument im Mund mit dem er für unsere Ohren unschöne Geräusche von sich gab. Je nach Intensität der Handlung ging es schon mal in eine Art Gekreische über. Erwähnenswert ist vielleicht noch, dass, anders als wir es kannten, die Puppen nur an den Fäden, nicht aber mittels eines Führungsgestänges gespielt wurden. 

Wunderbar ruhig war unsere Nacht hier im Hotel, fern ab von aller Huperei oder Geschäftigkeit. Eine Korrektur zu meiner gestrigen Beschreibung des Hotels möchte ich nicht versäumen: So schrieb ich von „Lehmputz“. Falsch. Tatsächlich ist es der Dung der Kühe, gemischt mit dem unglaublich feinen Sand der Region, aufgetragen mit der Hand auf die Ziegel-Mauern. Innen wie außen ergibt dies eine gleichmäßig braune Schicht aus nichtriechendem, atmungsaktiven und glättendem Material. Wir sind positiv beeindruckt, ein „Igitt“ ist hier ganz sicher nicht angebracht. 

Auch in einer zweiten Situation hat uns die naturnahe, religiös geprägte Denk- und Handlungsweise staunen lassen. Als wir einen Künstler besuchten, der sich nun in sechster Generation mit der Malerei von traditionellen und religiösen Bildern beschäftigt, interessierte ich mich auch für den uns gezeigten Pinsel. Wir erfuhren, dass die Haare des Pinsels von den hier lebenden Eichhörnchen stammen. Natürlich werden diese Tiere nicht für die Gewinnung von Eichhörnchenhaar getötet, nein man schneide die Haare vorsichtig ab und danke der Gott für diese Gabe. Hindus achten das Leben eines jeden Geschöpfes.

Havelis haben wir uns bei unserem Rundgang durch Mandawa natürlich auch angesehen. Diese von Kaufleuten genutzten Häuser sind mit vielen sehr kunstvoll gestalteten Malereien ausgestattet, innen wie außen. Religiöse Motive überwiegen, es sind aber auch europäische Einflüsse wie Eisenbahnen oder Grammophon zu sehen, auch gibt es die eine oder andere erotische Malerei. Als Grund für die Bemalung gab uns unser Guide an, dass es darum gegangen sei, den eigenen Stand in der Gesellschaft besser darzustellen. Haste mehr, biste mehr also auch hier. Ein wenig musste ich da an die Hamburger Elbchaussee oder an San Gimignanos Türme denken. Hätten die jeweiligen Auftraggeber jedoch keine Künstler ihr Heim verschönern lassen, so würden wir heute nicht so wunderbare Architektur, so wertvolles Kulturgut, so beeindruckende Handwerkskunst bewundern dürfen.       

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Fotos 05.01.2017

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Beginn unserer Rajasthan-Tour

Pünktlich um 8.00 Uhr hat unser Fahrer vor dem Hotel auf uns gewartet. Schicker, beulenloser Renault, geeignet, auch große Beifahrer bei Schlaglochkontakt nicht gegen die Autodecke knallen zu lassen. Das Gottvertrauen, mit dem die Fahrer der verschiedenen Verkehrsmittel ausgestattet sind, ist unvergleichlich. Einfach indisch, so unsere jetzigen Erfahrungen – Vietnam kann da einfach nicht mithalten. Ganz klar: Es ist nicht ratsam, in Indien selbst ein Auto zu bewegen, es sei denn, man schiebt (natürlich mit Hörschutz, der Huper wegen). Auf den Hecks der großen LKW findet man auch klar die Ansage „PLEASE BLOW HORN!“, der Fahrer kann einfach nicht abschätzen, ob der Nebenmann nun 15 oder doch 20 cm neben dem ausschwenkenden Heck fährt. Unser Fahrer, gemäß Nachfrage ein häufig gebuchter Chauffeur für europäische Gäste, hat seine Sache sehr gut gemacht. Nach sechs Stunden Fahrt, wie angekündigt, landeten wir dann auch in Mandawa, ließen uns erst einmal ein üppiges Mahl angedeihen, um dann in ein schon sehr luxuriöses Resort, gut drei Kilometer außerhalb der Stadt gebracht zu werden. Begrüßung auf Indisch: Der Portier hieß uns mit einer freundlichen, aber bestimmten Geste anhalten, schob den Deckel einer kleinen Holzkiste auf, tauchte seinen rechten Daumen in eine rote Paste und strich dann mittig zwischen den Augenbrauen seiner Gäste senkrecht nach oben die Paste wieder ab. Nu sind wir Inder.  Das Resort ist mit alten Techniken restauriert, Lehmputz, aufwendige Malereien um sämtliche Tür- und Fensteröffnungen, die „Zimmer“ gleichen der Fläche nach eher einem Apartment, aufgeteilt in Diele, Schlafzimmer und einem aus drei Räumen bestehenden Badepalast.
Für heute werden wir dann einfach im Hotel bleiben. Animation ist angekündigt, eher nicht so unser Ding, aber dass ein traditionelles Puppentheater zeigt, wie hier der Kasper abgeht, macht uns neugierig.
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Fotos 03.01.2017

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So, nun geht es endlich los! Das Gepäck hat prima funktioniert, heute morgen noch die letzten Kleinigkeiten geschluckt. Im Moment sitzen wir in unserem Abfluggate und harren der Dinge - wissend, dass die erste Verzögerung zu akzeptieren ist: Der Flug nach London hat Verspätung... Der Flieger nach Delhi wird wohl rennend erreicht werden müssen...