Hot im Pot

Früh sind wir dann zum Pier gelaufen, um die anderen angebotenen Bustouren durch diese faszinierende Stadt zu machen: Auf dieser Seite der Stadt ist es natürlich Kowloon. Viele unterschiedliche Gesichter hat diese Stadt, die Viertel haben dennoch jeweils eigene Aufgaben: In einem werden Schmuckstücke gefertigt und verkauft, in dem angrenzenden sind es dann alle für die Ausstattung einer Wohnung notwendigen Artikel, wieder andere haben sich auf Restaurants oder Elektronik spezialisiert. Hongkong hat aber viel mehr zu bieten als nur Geschäfte: Große, unberührte Naturflächen laden zum Spazieren oder Wandern ein, es gibt einsame Strände zu erkunden. Die Fahrt mit dem Bus macht aber auch klar, dass Baugrund hier extrem teuer ist. Selten haben wir Gebäude mit nur zwei oder drei Stockwerken gesehen. Wenn dann waren dies Villen mit Meerblick, besessen von Menschen, die sich um den Preis einer solchen Immobilie weniger Gedanken machen müssen als der einfache Millionär.
In Aberdeen, einem nur eine halbe Fahrtstunde entfernten Gebiet, waren die Gegensätze dieser Stadt dann auf mehrfache Art miteinander verknüpft. Im Sampan,  einem für die hiesigen Gewässer typischen Boot, schipperten wir dann auch durch diesen Hafen. Wir erfuhren, dass hier bis vor nicht allzu langer Zeit sehr viele Menschen auf Hausbooten gelebt haben, so wie viele Generationen vor ihnen. Um das Bild der Stadt aufzuwerten und die tatsächlich unhaltbaren hygienischen Zustände zu verbessern,  hat man den Boat-People Angebote gemacht. Viele sind darauf eingegangen, einige Menschen, vorwiegend sehr alte, leben immer noch auf den Booten. Als Platz da war, haben sich dann andere Boote - Jachten - hier eingefunden. Sehen besser aus, haben sicher bei der Größe ganze Badelandschaften und Toiletten zu bieten und bringen überdies auch sicher mehr Hongkong-Dollar in den Stadtsäckel…. Schade nur, dass eine über Generationen fortgeführte Lebensweise nun aus dem Bild der Stadt verschwindet. 

Zurück in Kowloon haben wir ein Taxi genommen, um noch einmal in das Raumausstatter-Viertel zu gelangen. Im vierten Stock eines Hochhauses fanden wir das von mir gewünschte Ziel: Ein Küchenstudio. Klar, dass ich Kollegen besuche, mal hören was hier so los ist.. Nur soviel: In diesem Haus ging es ausschliesslich um den Preis. Die preisgünstigste Realisierung der Zeichnung durch eine Tischlerei wird beauftragt. Nee, kenne ich von früher „Vielen Dank für Ihre Zeit. Auf Wiedersehen.“

Zu Fuß ging es dann zurück in Richtung unseres Hotels. Petra hat ein bestimmtes Restaurant im Auge… Glück gehabt, tatsächlich bekommen wir einen Tisch im gewünschten Haus. „Hot-Pot“-Gerichte gibt es hier, direkt am Tisch wird die Suppe zubereitet, ganz ähnlich, wie wir es in Laos kennengelernt haben. Nachdem wir uns die hier gebräuchlichen Zutaten erklären ließen, haben wir bestellt, geschlemmt und einen wunderbaren Abend verbracht.

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