Für heute Abend haben wir uns die Vorführung des Feuertanzes ins Programm geschrieben. Eine auf dem hinduistischen Glauben aufbauende Geschichte, 100 Männer sitzen als Chor um die eigentliche
Spielfläche, dem Vorplatz eines wunderbaren balinesischen Tempels und begleiten das Ganze auch mit einer exakt festgelegten Choreographie. Musiker gibt es keine, nur die Stimmen der 100
bilden die musikalische Kulisse. Die Stars sind aber natürlich im Zentrum des durch die sitzenden Männer gebildeten Kreises zu finden. Prachtvolle, kostbare Kostüme, perfekte, ein Leben lang
geübte Bewegungen. Bis in die Fingerspitzen genau. Nach diversen dramatischen Tanz- und Spielszenen dann der Höhepunkt: Der Feuertanz, ein Mann wird mit nackten Füßen durch die mittels brennender
Kokosnussschalen hergestellte Glut laufen, sie geradezu wütend mit Füßen treten, sich dem Kampf mit der Hitze stellen.
Obwohl wir diese Aufführung bereits das dritte Mal auf Bali gesehen haben, so war diese doch die eindrucksvollste für uns. Zum einen, weil wir die dahinterstehende Geschichte nun endlich
verinnerlicht hatten und diesmal auch verstehen konnten, zum anderen, weil die Aufführung direkt vor einem wunderschönen balinesischen Tempel stattfand. Die Kulisse, die Abendstimmung, die
brennenden Feuer, all das hat uns in Verzücken versetzt. Wir saßen in der ersten Reihe, quasi direkt hinter den singenden Männern. Wir waren mitten im Geschehen!
Anders als bei den letzten Malen kam der Feuertänzer erst, als er sich bereits in Trance befunden hat. Sonst war es so, dass die Stimmen der 100 Männer mit ihren beschwörenden „Kecak,
Kecak“-Rufen den Tänzer langsam in Trance versetzt haben. So war der Feuertanz diesmal relativ schnell vorbei, der Feuertänzer wurde anschließend durch einen balinesischen Priester aus seiner
Trance befreit und saß vollkommen erschöpft auf dem Boden. Seine Füße jedoch waren nicht verbrannt, sondern nur völlig schwarz vom Ruß.
Faszinierend war auch diesmal, dass sich, wie schnell nach Ende der Show, alle Darsteller im Tempel verschwanden, sich umzogen und nach Hause gingen. Minuten nach der Aufführung war keiner mehr
da. Feierabend!
Den Abend haben wir mit einem vorzüglichen Essen und einem göttlichen Passionsfrucht-Sorbet auf Baiser (!) abgeschlossen :-)
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