Alles im Fluss

Kurze Zeit nur haben wir im Reise-Van verbracht, schon hielten wir wieder. Zunächst der irrigen Annahme, man habe uns auf einer Verkaufs-Show ausgesetzt… Wir irrten also ein wenig an den an wirklich schönen Auslagen vorbei, wurden dann aber energisch gebeten, doch wieder zur restlichen Truppe zu stoßen. Holla, da waren ja auf einmal mehr als hundert Reisende eingetrudelt! Klare Ansage vom hier zuständigen Guide: Floating-Market geradeaus, dann am Flussufer entlang nach links! Achtung: Wer nicht um 18.20 Uhr pünktlich hier am Platze erschienen sei, werde die Glühwürmchen nicht zu sehen bekommen! Wer dann den eigentlichen Abfahrtpunkt der Mini-Vans nicht kenne, müsse sich eben privat um den Rücktransport kümmern! Koste Minimum 3.000,00 Baht, sei aber dann eben auch persönliches Pech. „OUI, MON GENERAL!“
Wirklich bezaubernd, dieser Markt! Am Flussufer gelegen, Shops am Ufer, ein Speiseangebot zum Anbeißen! Wir schlenderten am Wasser entlang, liefen bis an das Ende des Piers. Der Betonboden wechselte dann irgendwann, wir liefen über Teakholzplanken an den offenen Häusern der hier lebenden Händler vorbei, erreichten dann das Ende des Steges. Ein bildhübsches altes Haus – mittlerweile ein Hostel mit angeschlossenem Thai-Massage-Raum. Nach einem kurzen, netten Gespräch haben wir uns dann auf das Angebot der Rezeptionistin eingelassen und haben ein kleines Bier getrunken. Ein Traumplätzchen!  

Die Szene ist schon beeindruckend. Geschäfte säumen das Flussufer, schmale Holzboote haben festgemacht, ausgerüstet mit Waren zum Verkauf, hauptsächlich geht es ums Essen. Gemüse, Seafood, kalte Getränke. Tee und Kaffee werden hier regelrecht zelebriert, Kaffeepulver, feinst gemahlen, wird mit heißem Wasser aufgegossen, gerührt, zum Teil nur gefiltert angeboten. Für diejenigen gedacht, die auf Milch verzichten wollen. Für die „mit Milch“ Trinker wird gefiltert, eine fast zähflüssige, stark gezuckerte Kondensmilch hinzugegeben. Die Getränke haben dann geschmacklich nicht mehr viel miteinander zu tun, sind aber beide ausgesprochen gut.    

Wir haben uns weiter treiben lassen, haben mal hier, mal da geguckt und auch probiert. Dann kamen sie auf den Grill, die von uns bestellten RIESIGEN Garnelen. Wir haben zwei mal acht von den Teilen bestellt, waren mit beiden Händen beschäftigt, saßen mit dem Gesicht zum Wasser, schön schattig, genossen den angebotenen Eistee (ein wirklich starker Schwarztee, mehrfach aufgebrüht, viel Zucker und Limetten) zu diesem perfekten Essen.

Dann, oh, wow, wir haben die gegebene Zeit fast vertrödelt. Der General wartet nicht auf uns! Die von uns im Geschwindigkeitsmarsch überholten Thais haben nicht schlecht aus der Wäsche geguckt, als wir an ihnen vorbeischossen. Just in Time! Exakt um 18.20 Uhr standen wir am vereinbarten Treffpunkt, wurden dann in die bereitliegenden Boote verfrachtet und es ging los zum angekündigten Highlight des Tages. Fireflies, Glühwürmchen, sollten wir zu sehen kriegen, so viele, dass wir uns wie bei Avatar fühlen würden. Wir tuckerten also los, es war mittlerweile dunkel geworden, blickten mit angestrengten Augen ans Ufer. Mal hier, mal da, waren dann sehr kleine Schwärme zu sehen. Ich glaube hier war es umgekehrt: Die paar Glühwürmchen waren wohl gekommen, um endlich mal einen ordentlichen Schwarm Touristen zu sehen…

Von den im nahezu perfekten Einklang „feuernden“ Insekten waren wir trotz allem beeindruckt. Die chinesischen und japanischen Bootsinsassen jedenfalls haben uns mit ihren Begeisterungsrufen sehr amüsiert. Sie stimmten in den Takt der mit dem Heck Leuchtenden ein.

Zurück in den Van, Rückfahrt nach Bangkok. Dann quasi ein Rauswurf an einer Straßenkreuzung. Petra war echt empört. Wo wir denn nun seien? So eine Frechheit! Uns einfach auszusetzen! Glücklicherweise hatten wir aber durch unsere Bustour vom gestrigen Tage ein wenig Orientierung und sind dann auch bald wieder in unserer Straße gelandet.    

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Edeltraud (Sonntag, 26 Februar 2017 11:33)

    Ich habe jetzt eine Stunde spannendstes Lesen genossen, keine Katzen betreut, den Enzo vergessen, da ich einige Tage versäumt habe!
    Ich schwankte zwischen möchte ich auch sehen, weil so mitteilsam und oh bloß nicht Tauchen Angst, Angst... und so so interessant. Das muß ich jetzt erstmal verdauen, aber so eine gegrillte Garnele könnte zum verbalen Verdauen passen. Ich bin inzwischen süchtig auf die Kommentare und überlege so
    , schade wir sind zu alt, um auch nur ein kleines Abschnittchen zu bereisen. Nun gibt es Wintersport (aber nur im TV) liebe Grüße und weiter machen E und der Rest der Gierth`s