Jedenfalls, wenn man einen stabilen Magen hat. Vorab: Hatten wir. Mit einem doch erwähnenswerten Wellengang ging es durch den Golf von Thailand. Wir hatten uns im Heck der Fähre ein Plätzchen auf
der letzten Bank gesucht, dachten, dies sei eine gute Idee. Weit gefehlt. Kaum hatten wir den sicheren Hafen verlassen, kamen die ersten Gischttropfen angeflogen, nach wenigen Minuten stellten
wir fest, dass ein Platzwechsel angezeigt war. Petra hat sich in die Großraumkabine der Fähre zurückgezogen, ein Pillchen gegen Reisekrankheit geschluckt und die Überfahrt ohne „Wir wünschen
Ihnen eine gute Reise“-Beutel überstanden. Mein Platz befand sich weiterhin auf dem offenen Deck, schön geschützt vor dem Spritzwasser, mit Blick in die sich nach und nach verändernden
Gesichtsfarben der Mitreisenden. Hier stellte ich fest, wie sich Leiden ausdrückt. Ich lernte zum Beispiel, dass die asiatischen Seekranken die Farbe „opalweiß“ annehmen. Grün wurde keiner, Köpfe
wurden in die Armbeuge gelegt, leidende Haltungen eingenommen, ein Ende der Überfahrt herbeigesehnt. Nach ca. zwei Stunden liefen wir in den Hafen ein, dass der Pier nicht geküsst wurde, lag nur
daran, dass so viele Reisende von Bord eilten…. OK – ich hatte Glück, mein Magen blieb stabil.
Hinein in den Bus Nr. 2, schönes Plätzchen direkt an der Treppe. Die vor einer Stunde noch Kranken erholten sich auch sogleich mit einem kleinen Schläfchen. Acht Stunden Busfahrt und wir hatten
unser Reiseziel erreicht: Bangkok, Khao San Road. Fußläufig bis zum Hotel, zwischen tausenden Touristen schlängelten wir unsere Koffer hinterherziehend in die ruhigeren Bereiche dieser
Backpacker-Hochburg. Unser schlichtes Zimmer wies einen großen Vorteil auf: Kaum ein Laut drang von außen herein, wir stellten unsere Koffer ab und tauchten dann gleich wieder ein in das tosende
Leben vor der Hoteltür.
Hunderte Stände reihen sich hier dicht an dicht, es wird angeboten, was sich verkaufen lässt. Von pfiffigen Shirts, über Schnitzereien, tollen Fruchtsäften, einmaligem Kokosnusseis bis hin zu am
Spießchen gerösteten Skorpionen oder innerhalb von drei Tagen angefertigten Maßanzügen. Nach einem Spaziergang haben wir uns dann in der Nähe des Hotels eine aus einem alten 70er Jahre VW-Bus
gebaute Bar als Standort für Horch und Guck ausgesucht, hatten einen wunderbaren Abend.
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