Sehr urlauberfreundlich begann unsere gestern gebuchte Tour erst um 10.00 Uhr. Zu neunt haben wir unseren offenen, mit Sitzbänken und Dach ausgestatteten Pick-Up bestiegen, zwei Vietnamesinnen,
zwei Israelinnen, ein Spanier, ein Brite, ein Peruaner und wir zwei. Was für eine coole Mischung. Zunächst ging es zur Nam Lod Cave, einer 55 km entfernten Tropfsteinhöhle. Viele Kurven, also
wieder Reisekrankheit an Bord. Was wir nicht bedacht hatten, ist, dass es auf einem offenem Fahrzeug bei 80 km/h sehr (wirklich sehr!) zugig ist. Völlig durchgefroren kamen wir an der Höhle an.
Jeweils drei von uns wurde einem weiblichen Guide zugewiesen, diese war mit einer großen Gaslaterne ausgestattet. Durch den Wald, über Stock und Stein, Bambusbrücken, Holz- und Steinstiege, rauf
und runter, ging erst zur und dann durch die Höhle. Wir kamen ganz schön ins Schnaufen. Unser Guide führte uns zu verschiedenen Formationen, Elefanten, Wasserfälle, Krokodile, Buddhas, was man
eben so interpretieren kann in Stalagmiten und Stalagtiten, wenn man sich Mühe gibt.
Interessant waren darüber hinaus steinzeitliche, ehemals farbig angelegte Jagdzeichnungen. Durch das Begrabbeln der Touristen waren die Farben leider verschwunden. Ein paar Gänge weiter standen
wir auf einmal vor einem alten Friedhof: Uralte Holzsärge, sehr lang und schmal, zeugten von alten Bestattungsritualen.
Weiter ging es mit dem Floß, Bambus, flach, unbequem, gestochert von einem Thai. Im flachen Wasser Karpfen und Welse. Jedem Wasserspritzer jagten sie hinterher, vermuteten Futter. Über uns an der
Höhlendecke tausende Fledermäuse, welche die Geländer und Stufen mit ihren Hinterlassenschaften beschichtet hatten.
Also, Höhle erledigt, nun gab es Lunch. Zurück in den Pick-Up, auf zur nächsten Attraktion. An einem Aussichtspunkt stand ein handbetriebenes Riesenrad einfachster Bauart. Auf den Fotos ist zu
erkennen, wie viel Spaß es macht, wenn andere sich anstrengen.
Auf zu neuen Ufern. Es erwartete uns eine wunderbare heiße Quelle, angenehm temperiert lud sie zum Baden ein. Dem sind wir natürlich gern nachgekommen. Badesachen hatten wir ja eingepackt. Knapp
90 cm tief, aufgeteilt in drei Becken, waren wir wirklich nicht die einige Genießer im glasklaren Wasser. An einer Stelle holten sich die Badenden grünlich schimmernden Lehm aus der Böschung und
verpaßten sich dann selbst ihre Gesichtsmasken. Was für ein Anblick. Zombies um uns herum...
Next Stop: Wasserfall. Pech: Kaum Wasser. Folge: Weg nach unten gespart. Stattdessen: Frisch frittierte Frühlingsrolle!
Zu guter Letzt ging es zum Sunset-Gucken in den gestern bereits von uns besuchten Canyon (übrigens birgt dieser Canyon keinen Wasserlauf – erstaunlich!). Mit etlichen weiteren Touristen sahen wir
die Sonne hinter den fernen Bergen untergehen. Einige waren von der Tageslast so ermattet, dass sie sich in den staubfeinen roten Sand setzten, um dann rot bepot und lächelnd den steilen Weg
hinab zu den Fahrzeugen antraten.
Zurück in Pai waren wir froh, dass die Tour nun ein Ende hatte. Es war ein langer Tag mit vielen Stunden auf den Sitzbänken eines Pick-Up.
Zum Abschied haben wir mit Anghello, dem peruanischen Somelier aus Lima, ein Gläschen Rotwein genossen. Wir haben verabredet, uns auf Koh Tao wiederzutreffen.
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