Hippies für drei Tage

Nach einem letzten Frühstück in Chiang Mai haben wir uns ein Tuk-Tuk gesucht und zum Busbahnhof fahren lassen. Die Tickets nach Pai hatten wir ja schon. Die Fahrt fand diesmal im Minivan statt, da auf dem Weg nach Pai ganz im Norden Thailands kurz vor der Grenze zu Myanmar 762 Kurven zu meistern sind. Nix für große Busse! Wir hatten Plätze im Van in Reihe 3 (von 5) gebucht, ein junges Pärchen aus Kanada hat aber ganz höflich gefragt, ob wir bereit wären, die Plätze mit ihnen zu tauschen, das Mädchen würde sehr unter Reisekrankheit leiden... Zunächst haben wir ihr eine von unseren Reisetabletten geben und uns dann auf die Rückbank gequetscht, war schon eng für unsere langen Beine! Zusammengefaltet wir wie waren, haben wir uns über die Pause nach 1 ½ Stunden sehr gefreut, naja, im Van ist auch kein Platz für eine Toilette.
Nochmals 1 ½ Stunden später hatten wir dann Pai erreicht. Nach der 160.000 Einwohner Stadt Chiang Mai hat uns ein kleines Städtchen erwartet, der Busbahnhof lag mittig der Walking Street, auf der das Leben hier stattfand. Tuk-Tuks oder Taxen waren nicht zu sehen, keine Ahnung, wo unser Hotel ist, wir wussten nur, dass es am Anfang oder Ende dieser Walking Street liegen sollte. Also zunächst das nächste Café geentert und erstmal einen Eiscafé bestellt. Wow, den wollten wir ab jetzt ständig. Zubereitet aus einem starken Kaffee und gesüßter Kondensmilch (wer von euch kennt „Milchmädchen“?), das Ganze mit viel Eis serviert, einfach nur lecker! Im Café haben wir dank Internet dann auch den Weg zu unserem Hotel herausgefunden und dieses dann zu Fuß binnen fünf Minuten erreicht.

Mittlerweile war es 17.00 Uhr und die Walking Street füllte sich mit Leben. Überall wurden Stände aufgebaut, Garküchen in Betrieb gesetzt, die Leute kamen von ihren Tagesausflügen zurück und wanderten von Stand zu Stand. Was es hier nicht alles zu sehen gab, wir waren völlig begeistert. Und so ließen auch wir uns einfach treiben, haben hier geschaut und da probiert, eine total entspannte Atmosphäre in diesem als „Hippiedorf“ beschriebenen Städtchen. Olaf hat mir eine wunderschöne, in Silber gefasste Mondstein-Kette geschenkt.  Am einem kleinen Stand wurden Dreadlocks gefertigt, die Betreiberin erzählte uns, dass der Erfolg von Pai dadurch entstanden ist, dass einige Leute aus Bangkok sich zusammen auf den Weg machten, um ein Leben nach ihren Vorstellungen zu führen. Damals war hier noch nichts los, aber bald kamen die ersten Touristen, und immer mehr Händler fanden sich ein. Voraussetzung war nur, jeweils eine neue Idee mitzubringen. Und so ist es auch:  Jeder kennt hier jeden, aber alle machen „ihr Ding“. Einfach toll!

Nachdem wir uns durch das vielfältige Essenangebot durchgefuttert hatten, haben wir eine kleine Kneipe am Flussufer gefunden, in der Livemusik gespielt wurde. Auf einem Holzpodest lagen Kissen, es hingen Hängematten, die Luft war lau und wir fühlten uns irgendwie angekommen. Haben noch ein nettes Pärchen kennengelernt, Brenda und Bob. Brenda lebt in Cornwall, Bob in Indien, wo er Trekkingtouren in Ladakh anbietet. Haben uns für morgen Abend verabredet. So, nun ab in die Falle, mal sehen, was uns morgen so begegnet...

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