Ein lockerer Tag heute. Spazieren, ein bisschen Text, ein paar Fotos. Dann das Besondere: Wat Prathat Doi Suthep, der Tempel auf dem Berg. Knapp 15 km von unserem Hotel entfernt, also Tuk-Tuk.
Bis auf einen mutigen Fahrer haben alle auf die Uhr geschaut –und abgelehnt, uns zu fahren. Der eigentlich angestrebte Zeitpunkt „Sonnenuntergang“ war tatsächlich um 15 Minuten verpasst. Was wir
dann aber ohne die Touristen zu sehen bekamen, war die verspätete Fährt allemal wert!
Ein wunderschöner Tempel, reich verziert, Jade-Buddhas, einen als Schaukel aufgehenden Mond, Mönche beim Rezitieren ihrer Gebetstexte, prunkvolle Fassaden. Die gesamte Anlage war noch bis in die
späten 40er Jahre nur über einen Pfad zu erreichen. Die Vision eines klugen Abtes führte dann aber zu einem kleinen Wunder: In nur drei Jahren wurde Wald gerodet, sind Schneisen in den Fels
geschlagen, Steine aus dem Weg geräumt und eine Straße angelegt worden. Steil ist sie und schlängelig. Der Tempel ist seit Straßenbau zu einer wichtigen Anlaufstelle für Gläubige und Touristen
geworden. Für eure Zeitplanung: Rechnet aus Chiang Mai mit einer Tuk-Tuk-Stunde, gönnt euch zwei bis drei weitere, um alles Staunenswerte entdecken zu können. Inklusive der quasi vom Himmel
fallenden Sonne.
Auf dem Rückweg in den Ort haben wir einen Stop auf dem Markt gegenüber der Universität eingelegt, ein Tipp von Veronique. Sie hat hier ein Jahr als Deutsche in einem Callcenter gearbeitet und
kennt sich daher bestens aus. Ein Markt voller Überraschungen, schräger Ideen, asiatischer Bedarfsdeckung. Hier gibt es sie also, die Kontaktlinse im „European Stile“, den Selfie-Stick für zu
kurze Arme, die hautenge Leggins mit nem Tiger aufm Po. Ich habe mich – meine Brille sitzt ja jetzt auf einer laotischen Nase – mit einer Lesebrille versorgt. Da könnte selbst Herr Fielmann noch
etwas lernen: Für 18 € gab es das Wunschgestell samt der in 30 Minuten eingepassten Kunststoffgläser. Von einem diplomierten Optiker übrigens.
Dann, unsere Augen waren auf „Essen scannen“ eingestellt, ein freundliches Heranwinken. Der Gast, ein Südkoreaner wie sich schnell herausstellte, wies uns auf die herausragenden Fähigkeiten des
Kochs an diesem Imbisstand hin: Er sei im weiten Umkreis der Fähigste! Also Fremder: Kommst du in Chiang Mai auf den Studentenmarkt, ist der Besuch der „STEAK-BAR“ ein kulinarisches Highlight!
Geh hin! Die Speisekarte weist zehn Gerichte aus, die darin zu findenden Zutaten und Fotos lassen den Zahn tropfen, der gelieferte Teller ist schöner als die zweidimensionale Darstellung und der
Geschmack sowie die Texturen werden mich in Zukunft als Genusserlebnis begleiten.
Vom erlebnisreichen Markt ging es dann erst einmal per Pedes in Richtung Stadtmitte. So recht war hier nichts mehr los, also stoppten wir ein Tuk-Tuk. Was denn die Fahrt in unser Hotel kosten
würde, fragten wir. Wie aus der Pistole geschossen kam die Antwort: 150 Baht! Lustig, der Fahrer dieses Renn-Tuk-Tuks (ich musste quasi liegen, so niedrig war das Ding, mit 80 Sachen auf der
Geraden) konsultierte die Visitenkarte zweimal, rief dann einen Kumpel an, fragte dann dreimal, ob wir am Ziel seien.
Endlich angekommen, gönnten wir uns noch einen Schluck, dann gings in die Falle.
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