Heute Morgen haben wir uns entschlossen, den weißen Tempel Wat Rong Khun zu besuchen. Wir sind also zum Busbahnhof gleich um die Ecke und haben uns den entsprechenden Bus gesucht, die günstigste
Möglichkeit, zum Tempel zu gelangen. Gleich vorne in der ersten Reihe waren noch zwei Plätze frei, also hingesetzt. Neben uns ein Pärchen, das uns auf deutsch ansprach. Nach kurzer
Vorstellungsrunde stellte sich heraus, dass Angelika und Günther durchaus als Reiseführer taugen. Seit vielen Jahren auf der ganzen Welt unterwegs, erhielten wir auf dem ca. 10 km langen Weg
etliche Tipps zu Hotels, Sehenswürdigkeiten und guten Restaurants. An dieser Stelle herzlichen Dank für diese tollen Tipps! Und wie das Leben manchmal so spielt: Wir haben festgestellt, dass Olaf
und die beiden gemeinsame Bekannte haben. Gute Freunde von Angelika und Günther sind Olafs Kunden und haben schon einige Küchen bei ihm gekauft. Verrückt!
Dann der Tempel! Blendend weiß, groß, glitzernd, eine 1997 begonnene Arbeit eines thailändischen Architekten. 2014 durch ein Erdbeben fast der Zerstörung preisgegeben, wurde durch die
Spendenfreudigkeit der buddhistischen Gläubigen und der seit Jahren mehr und mehr zunehmenden Touristenströme die Reparatur und der Weiterbau (bis 2070!) ermöglicht.
Dieser Tempel ist auf den ersten Blick eine in Beton gegossene Zuckerbäckerei. In der Detailfülle, der Akribie der handwerklichen Arbeiten nicht zu übertreffen. Und alles hat seine Hintergründe:
Die weiße Farbe steht für die Trauer im Buddhismus, hier jedoch symbolisiert sie die Reinheit Buddhas. Der Weg, den der Besucher nimmt, symbolisiert den Weg des Menschen zu Gott, in diesem Fall
Buddha. Wir passierten eine Brücke über die Hölle, betraten durch ein reich verziertes Portal den Gebetsraum. Hier stand nicht nur Buddha als Gottheit im Raum, sondern es war auch ein Mönch
dargestellt, figural so gut gearbeitet, dass man meinte, er sähe in die Runde. Die Wände waren im Grundton golden, darauf fanden sich durchaus weltliche Darstellungen (von den Minions über
Superman, Spiderman, Darth Vader bis hin zu Hellboy und Scarface, liebevollst gemalt, überraschend für uns).
Natürlich haben wir uns auch mit einer kleinen Spende durch den Kauf einer Blechplakette an der Finanzierung des Weiterbaus beteiligt. Auf dem Weg zum Ausgang habe ich das wohl schönste
Damen-Toiletten-Häuschen gesehen, das mir bisher begegnet ist :-)
Angelika und Günther hatten wir mittlerweile aus den Augen verloren, und so haben wir ein Shuttle-Tuk-Tuk zurück in die Innenstadt genommen. Hier machten wir uns auf den Weg zum Clocktower, einem
weiteren Wahrzeichen von Chiang Rai. Unterwegs kamen wir an einem Katzen-Café vorbei, das mussten wir unbedingt genauer ansehen. Wir haben drinnen zwei Cappuccini geordert, mussten die Schuhe
ausziehen, konnten uns die Hände waschen. Dann ging es in das eigentliche Café. Es standen kleine niedrige Tische darin, es lagen Sitzkissen in Katzenpfotenform und natürlich gab es Katzen –
viele Katzen! Wir haben unseren Kaffee genossen und dabei die Kätzchen gestreichelt, allerliebst.
Zurück im Hotel haben wir uns Gedanken zu unserer Weiterreise gemacht: Im Hotel unten haben wir für eine Nacht verlängert und am Abend Fahrkarten für den Bus nach Chiang Mai gekauft. Hier wollen
wir drei Nächte bleiben, dann soll es nach Pai weitergehen. Vier Nächte sollen es in Pai sein, dann soll es – dringende Empfehlung – für drei Nächte nach Sukhothai in die alte Ruinenstadt
weitergehen. Um Zeit zu sparen, haben wir sogleich einen Flug von Sukhothai nach Koh Samui gebucht (spart zwei Tage im Bus und eine Übernachtung in Bangkok, von Koh Samui geht es mit der Fähre
nach Koh Tao). Mit dieser Entscheidung sind wir sehr zufrieden, um die entsprechenden Hotels kümmern wir uns morgen.
Auf dem Rückweg zu unserem Hotel haben wir dann zufällig Angelika und Günther wiedergetroffen. Wir haben uns für 19.30 Uhr zum Essen verabredet und hatten einen wundervollen gemeinsamen Abend.
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